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Kegelradverzahnen mit den Dreh-Fräszentren INDEX R200/R300

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Das ist Technologieintegration vom Feinsten: INDEX hat ein Paket „Kegelradabwälzfräsen“ entwickelt, das aus einem speziell entwickelten Steuerungszyklus und vier INDEX-Messerköpfen mit modulabhängigen Schneidplatten besteht. Damit ausgestattet, werden die Dreh-Fräszentren INDEX R200 und INDEX R300 zu Verzahnungsmaschinen, auf denen sich Spiralkegelräder (Modul 0,6 bis 4 mm) herstellen lassen – von der Stange, mit Vorder- und Rückseitenbearbeitung, komplett in einer Aufspannung oder alternativ als reine doppelspindlige Verzahnungsmaschine. Im Vergleich zur konventionellen Prozesskette mit klassischen Verzahnungsmaschinen erreicht der Anwender kürzere Durchlaufzeiten sowie bessere Form- und Lagetoleranzen. Und er ist wesentlich flexibler.

Die INDEX-Werke als reinen Drehmaschinenhersteller zu bezeichnen, wird dem innovativen Esslinger Unternehmen nicht gerecht. Denn vielfach werden andere Technologien zur Metallbearbeitung in die INDEX-Maschinen integriert: Schon lange gibt es Dreh-Fräszentren, die beide Zerspanungstechniken annähernd gleich gut beherrschen. Auch die Schleiftechnologie ist auf verschiedensten INDEX-Maschinen voll integriert. Seit Kurzem bietet der Werkzeugmaschinenhersteller nun ein Technologiepaket an, das aus den Dreh-Fräszentren INDEX R200/R300 auch vollwertige Verzahnungsmaschinen macht. Durch Abwälzfräsen im kontinuierlichen Teilverfahren – das entspricht dem Klingelnberg-Zyklo-Palloid®-Verfahren 1) – lassen sich spiralverzahnte Kegelräder mit konstanter Zahnhöhe im Modulbereich 0,6 bis 4 mm produzieren.

INDEX R-Baureihe als Basismaschinen für das Kegelradverzahnen

Das Kegelradverzahnen benötigt als Grundlage eine Maschine mit hoher Steifigkeit und  B-Achse. Aufgrund ihrer ausgezeichneten statischen, dynamischen und thermischen Eigenschaften bieten sich die innovativen Dreh-Fräszentren der INDEX R-Baureihe an, sofern sie mit dem Technologiepaket „Kegelradabwälzfräsen“ ausgestattet sind. Ihre Achskonfiguration und die Ausstattung mit zwei Frässpindeln auf hydrostatisch gelagerten Y-B-Achsen ermöglichen es, an Haupt- und Gegenspindel gleichzeitig fünfachsig zu zerspanen.

Laut Dr.-Ing. Volker Sellmeier ist man jedoch nicht gänzlich auf die R-Maschinen festgelegt: „Grundsätzlich ist es möglich, diese Technologie auf andere Maschinen zu übertragen, wie zum Beispiel auf die INDEX G220. Für die Massenfertigung ist es ebenfalls denkbar, das Technologiepaket auf einen Mehrspindler zu portieren.“

Besondere Bedeutung kommt den Werkzeugen zu, die von INDEX entwickelt und vertrieben werden. Pro Kegelrad werden zwei Messerköpfe benötigt, die sich zur Erzeugung der Längsballigkeit im Flugkreisradius leicht unterscheiden. INDEX bietet die Messerköpfe in vier verschiedenen Größen an, die mit bis zu sechs Hartmetall-Schneidplatten bestückt werden können und über eine Innenkühlung verfügen. Im Gegensatz zum klassischen Zyklo-Palloid®-Verfahren mit zweiteiligem Messerkopf werden beim INDEX-Verfahren zwei separate Messerköpfe pro Kegelrad eingesetzt. Dr.-Ing. Sellmeier erklärt: „Durch die zwei separaten Messerköpfe können wir höhere Messerkopfgängigkeiten realisieren und erreichen dadurch eine höhere Zerspanleistung und eine größere Freiheit bei der Tragbildkorrektur.“

Komplettbearbeitung auf einer einzigen Maschine

Während in der klassischen Verzahnungsprozesskette das Werkstück zum Drehen, Bohren und Fräsen, Verzahnen sowie Entgraten auf mehreren einzelnen Maschinen gespannt werden muss, verfolgt INDEX den Ansatz, alle Operationen auf dem Dreh-Fräszentrum ablaufen zu lassen. Die Kegelräder werden dort gedreht, gebohrt, gefräst und schließlich verzahnt. Es lassen sich sogar Bürsten zum Entgraten einwechseln. Die Weichbearbeitung ist damit komplett abgeschlossen, laut INDEX mit einer prozesssicheren Verzahnungsqualität von IT5. Im Anschluss daran erfolgt das Härten. Eine abschließende Feinbearbeitung ist in der Regel nur noch für das Einbaumaß und die polygonale Welle/Nabe-Verbindung erforderlich.

Die Vorteile beginnen bereits beim Materialeinsatz. Da die INDEX R-Baureihe Stangenmaterial verarbeiten kann, ist ein automatisierter Betrieb auch ohne Werkstückhandhabungssystem möglich. Zur automatischen Teileabführung steht ein integriertes Portalabnahmesystem zur Verfügung. Durch die vorder- und rückseitige Komplettbearbeitung mit verschiedenen Zerspanungstechniken ergeben sich kürzere Durchlaufzeiten und ein eindeutiger Stückzeitvorteil. Dr.-Ing. Volker Sellmeier nennt Zahlen: „Wenn wir die für unsere Werkzeughalter typischen Kegelräder mit Modul 1,15 mm und ca. 25 Zähnen von der Stange komplett bearbeiten, erreichen wir mittlerweile eine Stückzeit von unter 3 min. Der Anteil der Verzahnung beträgt dabei rund 30 Sekunden.“

Ideale Lösung für Klein- und Großserien

INDEX spricht mit seiner Verzahnungstechnologie sowohl Lohnfertiger an, die kleine Losgrößen sehr flexibel fertigen müssen, als auch Serienfertiger, die Kegelräder in großen Stückzahlen zu minimalen Kosten produzieren wollen. Die Investition ist gegenüber Spezialmaschinen verhältnismäßig gering. Auch die Verbrauchskosten halten sich in überschaubaren Grenzen, da die Messerköpfe mit austauschbaren Schneidplatten bestückt sind. Dafür ist die Flexibilität hoch: Neben der Stangenbearbeitung, die sich in erster Linie für kleine Stückzahlen anbietet,  empfiehlt es sich für eine Serienfertigung die R-Maschine als reine Verzahnungsmaschine zu nutzen und auf Haupt- und Gegenspindel zeitgleich zu verzahnen. Dr.-Ing. Volker Sellmeier erklärt: „Hierfür ist der Einsatz einer automatisierten Werkstückbe- und entladeeinrichtung notwendig, die die Rohlinge einwechselt und die Fertigteile schonend abführt. Wir bieten einen Vierfachgreifer an, der mit zwei Stationen an Haupt- und Gegenspindel die fertigen Teile abgreift, schwenkt und sie dann mit Rohlingen bestückt. So nutzen wir die Maschine quasi als Doppelspindler und halbieren die Stückzeit.“ Und letzten Endes bleibt die INDEX-„Verzahnungsmaschine“ natürlich auch als Dreh-Fräszentrum vielseitig einsetzbar..

Vorteile des Kegelradabwälzfräsens auf einer INDEX R200/R300

Stückzeitvorteil


Ersatz mehrerer Maschinen durch eine INDEX R200/R300
Bearbeitung von der Stange möglich
Reduzierte Durchlaufzeiten
Werkzeugmagazin mit Geschwisterwerkzeugen
Reduzierte Rüstzeiten, da Werkzeuge über das Magazin eingewechselt werden


Prozessvorteil


Vorder- und Rückseitenbearbeitung
Automatische Teileabführung
Einfache und stabile Spannung bei der Bearbeitung von der Stange
Maschine kann nicht nur Verzahnen, sondern u.a. auch Drehen, Bohren, Fräsen, Gewindeschneiden, Bürsten (Entgraten), Innen-/Außenschleifen und Messen


Qualitätsvorteil


Minimierung von Umspannfehlern
Sehr enge Form- und Lagetoleranzen, erreichbar durch Komplettbearbeitung in einer Aufspannung
Prozesssichere Verzahnungsqualität  von IT5

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Drehautomat INDEX ABC

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Dynamischer Produktionsdrehautomat

Mehr Dynamik, weniger Rüsten - unübertroffene Leistungsdichte

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Dreh-Fräszentrum INDEX G200

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Flexible Produktionsmaschine

Die zweite Generation der erfolgreichen INDEX Dreh-Fräszentren G200 steht bereit: Die neue G200 enthält umfangreiche Verbesserungen vom Maschinenaufbau mit vergrößerter Drehlänge, über einen zusätzlichen Werkzeugträger bis zur Leistungsfähigkeit der Frässpindel. Es ist eine Maschine entstanden, die sich ganz an den Bedürfnissen des Marktes orientiert: Sie ist flexibel für die Komplettbearbeitung sowohl von Stangenmaterial als auch von Futterteilen einsetzbar und dabei hochproduktiv und schnell.

Der Drehmaschinenhersteller INDEX hat eine neue Generation seines erfolgreichen Dreh-Fräszentrums G200 entwickelt: die neue G200, eine kompakte Maschine, die auf nahezu gleicher Aufstellfläche wie das Vorgängermodell eine deutlich höhere Leistung bietet. Mit der Neugestaltung der Maschine wuchs auch die maximale Drehlänge auf nun 660 mm an (bisher 400mm).

Eine markante Änderung gegenüber der G200 der ersten Generation betrifft das Maschinenbett, das jetzt vertikal ausgerichtet ist. Die Maschine wird dadurch ein wenig höher, bietet aber mehr Platz im Bearbeitungsraum. Das vergrößerte Platzangebot im Arbeitsraum nutzten die INDEX-Entwickler, um einen zweiten unteren Werkzeugträger zu integrieren und damit die Produktivität der Maschine zu steigern. Stückzeitreduzierung von 30% gegenüber der ersten G200-Generation liegen bei entsprechenden Werkstücken somit durchaus im Bereich des Möglichen. Die beiden Revolver sind spiegelbildlich angeordnet und verfügen jeweils über eine unabhängige Y-Achse (+/- 45 mm). Sie enthalten 14 Stationen, die mit angetriebenen Werkzeugen bestückt werden können. Es lassen sich auch Werkzeuge mit innerer Kühlmittelzufuhr (bis zu 80 bar) verwenden.

Eine Besonderheit stellt der obere Werkzeugträger dar, der über eine zusätzliche Y-Achse (+/- 65 mm) und eine um 360 Grad schwenkbare B-Achse verfügt. Er ist auf der einen Seite mit wiederum 14 Plätzen ausgeführt, besitzt aber – wie schon bei der seitherigen G200 bewährt – rückseitig eine Frässpindel. Ihr Antrieb erfuhr bei der neuen G200 eine beachtliche Leistungssteigerung: Während die bisherige Ausführung auf eine Drehzahl von 2000 min-1 begrenzt war, bietet die neue Frässpindel Drehzahlen bis zu 7200 min-1 (Leistung 22 kW, Drehmoment 52 Nm bei jeweils 25 % ED).

Die Werkzeugträger haben noch weitere Besonderheiten zu bieten. So lässt sich der obere Revolverkopf mittels B-Achse in eine Horizontalposition schwenken und dann in den Arbeitsraum bis auf eine Position von 30 mm unter der Spindelmitte fahren. In dieser Lage kann der Revolver zur Haupt- und zur Gegenspindel bearbeiten, je nach Anwendung sogar gleichzeitig. Gerne wird diese Position genutzt, um stirnseitige Bearbeitungen mit geraden Werkzeugen auszuführen.

Ein zusätzliches Merkmal der unteren Werkzeugträger sind die sogenannten Parkpositionen. Es wurde konstruktiv die Möglichkeit geschaffen, die Revolver jeweils nach links oder rechts in eine Position zufahren, die außerhalb des Arbeitsraums liegt und somit nicht kollisionsgefährdet ist. Dadurch kann der andere Werkzeugträger komplett frei über die gesamte Drehlänge arbeiten. Auch der Schlittenweg des oberen Werkzeugträgers ist mit 845 mm in der Z-Achse so bemessen, dass das Werkzeug die komplette Drehlänge von 660 mm bewältigt – ohne eine B-Achsendrehung um 180° ausführen zu müssen.

Xpanel® i4.0 ready Steuerungskonzept

Das Xpanel® i4.0 ready genannte Steuerungskonzept der neuen INDEX G20-Generation setzt konsequent auf Produktivität und Bedienerfreundlichkeit. Um den Umgang mit der Steuerung zu erleichtern wurden so zahlreiche Bedienelemente der Maschinen­steuertafel in den Bildschirm integriert, die nun visuell unterstützt direkt am 18,5“ WideScreen Touch-Display betätigt werden können. Und auch die auf der Maschinensteuertafel verbliebenen Tasten wurden zum besseren Bedienerdialog mit LED-Hinterleuchtung versehen.

Bildschirm mit zwei Gesichtern

Doch das Xpanel® i4.0 ready Bedienfeld kann noch mehr: Parallel dem gewohnten und komfortablen Einrichten und Bedienen der Maschine bietet es die                                                                                                                           Möglichkeit, den Steuerungsbildschirm mit einer „zweiten Sicht“ zu belegen. Mit dieser zweiten Seite kann Xpanel® i4.0 ready beispielsweise die INDEX Virtuelle Maschine (VM) direkt an der Maschine zur Anwendung bringen (Option). Der Bediener schaltet per Tastendruck blitzschnell zwischen Steuerungsbildschirm und „Virtueller Maschine“ hin und her und nutzt die Simulation entweder unabhängig oder gekoppelt mit dem laufenden Maschinenbetrieb: Im „CrashStop-Mode“ stoppt eine virtuell erkannte Kollision das laufende Werkstückprogramm bevor es zum realen Crash und damit zum Schaden kommt – und im „RealTime-Mode“ kann die Bearbeitung in Echtzeit parallel am Maschinenbedienfeld beobachtet werden.

Dem vergleichbar lässt die im Schaltschrank verbaute VPC-Box auch die Nutzung des NX-CAM Systems unterstützt von einem INDEX-Postprozessor direkt an der Maschine zu.

Offen für Erweiterungen

Ebenso neu und unerreicht ist die Offenheit von Xpanel® i4.0 ready gegenüber jeglichen Erweiterungen der Informationstechnik (IT). Denn die  VPC-Box (Option) lässt sich natürlich auch für jegliche andere Art von Kundenapplikation nutzen. Mit einer so direkt vernetzten Steuerung können dann an der Maschine beliebige Informationen und Anwendungen aus dem Unternehmen abgerufen und bedient werden.

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CNC-Drehautomat INDEX ABC

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Gutes noch besser machen

Der CNC-Drehautomat INDEX ABC ist gleichsam ein Synonym für modernes Automatendrehen mit hoher Produktivität und Präzision, denn bisher wurden bereits über 3000 dieser Maschinen weltweit verkauft. Insofern wurde die anstehende Überarbeitung der ABC von INDEX auch sehr gezielt vorgenommen. Das Ergebnis ist eine ABC, welche die wesentlichen Merkmale des Vorgängermodells bewahrt und dennoch mit leistungssteigernden Modifikationen – vor allem auf Antriebs- und Steuerungsseite – deutlich produktiver ist.

Das Konzept des CNC-Drehautomaten INDEX ABC mit zwei Werkzeugrevolvern, von denen der obere die Synchronspindel zur Rückseitenbearbeitung trägt, hat sich vielfach bewährt. Über dreitausendmal konnte der Esslinger Drehmaschinenhersteller diese Maschine seit ihrer Markteinführung auf der AMB 1994 verkaufen. In den gut 20 Jahren erstellten die Anwender unzählige Programme und werkstückspezifische Einrichtungen, die bis heute auf den im Feld befindlichen Maschinen laufen. Ein Kapital, das INDEX seinen Kunden auch bei der überarbeiteten ABC erhalten möchte. Daher veränderten die Entwickler nur wenig am ursprünglichen Konzept und konzentrierten sich stattdessen auf die für die Produktivität entscheidende Faktoren wie die Steuerungstechnik, Spindel- und Werkzeugantriebe.

Hauptspindel mit 65 mm Stangendurchlass

Eine wesentliche Veränderung der neuen ABC betrifft die Hauptspindel. Sie erlaubt einen Stangendurchlass von bis zu 65 mm und wird anstatt vom bisherigen Asynchronantrieb von einem Synchronmotor getrieben. Das macht sie effizienter und schneller. Ihre maximale Drehzahl liegt bei 6000 min-1, die Leistung bei 27kW (40% ED) und das Drehmoment bei 145 Nm (40% ED). Beibehalten wurde die Luftkühlung, da der Umstieg auf Flüssigkeitskühlung ein zusätzliches Kühlaggregat und damit mehr Platz erfordert hätte. Das wiederum hätte einer Vorgabe widersprochen, die sich die Entwicklungsabteilung auferlegt hat: Die bisher kompromisslos kleine Aufstellfläche der ABC darf sich keinesfalls vergrößern. Mit der Festlegung auf die bisherigen Maße kommt INDEX all jenen Kunden entgegen, die bereits mehrere INDEX ABC-Maschinen – zum Teil in enger Reihe angeordnet – besitzen, und einzelne  Maschinen gegen die nun deutlich produktivere ABC austauschen wollen.

Aufwärtskompatibilität bezüglich der Werkzeughalter

An die bereits bestehenden ABC-Nutzer haben die Entwickler auch bei den Werkzeugträgern und -haltersystemen gedacht. So sind die Anordnung im Arbeitsraum und die Ausstattung der Werkzeugträger gleich geblieben. Einzig die Möglichkeiten des oberen Revolvers haben sich erweitert: Er kann nun neben den klassischen VDI25-Werkzeughaltern auch Halter mit W-Verzahnung aufnehmen. Diese von INDEX entwickelten und seit etwa acht Jahren in anderen INDEX-Drehmaschinen bewährten Werkzeugaufnahmen ermöglichen eine hohe Wechselgenauigkeit beim Rüsten und werden insbesondere für abgewinkelte Werkzeuge (zum Beispiel Bohrwerkzeuge) häufig genutzt.

Dem Anwender steht es nun offen, mit der neuen Maschine gelieferte, W-verzahnte Aufnahmen zu verwenden. Auf seinen bestehenden VDI-Werkzeughalterfundus muss er dennoch nicht verzichten da diese nach wie vor ebenfalls auf dem oberen Revolver eingesetzt werden können. INDEX  hielt auch an den Schwalbenschwanzaufnahmen im unteren Revolver fest. Damit kann der Anwender sogar noch Werkzeugsysteme nutzen, die von den ABC-Vorgängern, den INDEX Kurvenautomaten, stammen.

Drei Werkzeuge gleichzeitig im Eingriff

Der obere Revolver – ausgestattet mit einem Werkzeugantrieb – (max. Drehzahl 6000 min-1; Leistung 4,3 kW; Drehmoment 7,5 Nm bei 25%ED) bietet Platz für sieben Werkzeuge sowie eine Synchronspindel und wird vorwiegend für die Innenbearbeitung genutzt. Der untere Revolver mit seinen sechs Stationen übernimmt meist die Außenbearbeitung. Alle Werkzeugplätze in beiden Revolvern können somit angetriebene Werkzeuge aufnehmen. Auch diesbezüglich gibt es eine praktische Neuerung: Während der untere Werkzeugträger bisher auf maximal 4500 min-1 limitiert war, wurde bei der neuen ABC diese Begrenzung aufgehoben und die Leistungsdaten – gleich wie auf dem oberen Revolver - auf eine maximale Drehzahl von 6000 min-1 (Leistung 3,8 kW; Drehmoment 7,5 Nm bei 25%ED) angepasst.

Mit der Synchronspindel im oberen Werkzeugträger (max. Drehzahl 4500 min-1, Leistung 5 kW und 10 Nm Drehmoment bei 25%) können Werkstücke mit Hilfe von bis zu fünf zur Verfügung stehenden Hinterbohrstationen auch komplett von der Rückseite bearbeitet werden. Zwei dieser Hinterbohrstationen können darüber hinaus einen separaten Werkzeugantrieb mit maximal 6000 min-1, 4,1 kW Leistung und 6,5 Nm Drehmoment (bei 25% ED) haben. Ein gleichzeitiges  zentrisches Bearbeiten von Werkstücken mit dem oberen Revolver an der Hauptspindel sowie einer der drei Stationen der Hinterbohreinrichtung  mit der Synchronspindel ist bei gleicher Vorschubgeschwindigkeit an Haupt- und Synchronspindel möglich. Zusätzlich kann der untere Revolver zeitgleich an der Hauptspindel eingesetzt werden, so dass Werkstücke mit bis zu drei Werkzeugen synchron und hochproduktiv bearbeitet werden können.

Optionen

Der Produktionsdrehautomat INDEX ABC ist mit einer Portalabnehmeeinrichtung ausgestattet, mit der die fertigen Teile von der Synchron- oder der Hauptspindel schonend und hauptzeitparallel  nach rechts aus der Maschine abgeführt  werden können. Über eine separate Schale lassen sich auf diesem Weg auch Stangenreststücke von der Hauptspindel entsorgen. Zeitsparend ist außerdem der Einsatz des Lademagazins INDEX LMI, das für Werkstoffstangen bis zu einer Länge von 3,2 m geeignet ist. Die Speicherstrecke der Stangenauflage beträgt ca. 300 mm, wodurch sie bis zu sechs Stangen vom Durchmesser 50 mm aufnehmen kann.

Des Weiteren stehen eine Gewindefräs- und Mehrkantdreheinrichtung mit separatem Antrieb (6000 min-1; 5 kW Leistung bei 25% ED) zur Verfügung. Diese INDEX-Entwicklung ist besonders schwingungsdämpfend, da die Kraftübertragung über einen Zahnriemen erfolgt. Auch der Mehrkantdrehmesserkopf aus Schwermetall sorgt durch seine hohe Schwungmasse für weitgehend vibrationsfreien Lauf. So lässt sich ein Sechskant mit besten Oberflächen im Bruchteil von Sekunden auch in Stahl erzeugen, wofür Fräswerkzeuge ein Vielfaches der Zeit benötigen würden.

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Dreh-Fräszentrum INDEX G220

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Für die Zukunft gerüstet

Zur AMB 2016 stellen die INDEX-Werke das Dreh-Fräszentrum G220 zusätzlich mit der neuen HSK-T63-Motorfrässpindel (Option) vor und passen sich so noch weiter an die Marktanforderungen wie der zunehmenden Komplexität und den Dimensionen der Bauteile sowie sinkenden Losgrößen an. Dank einer fünfachsfähigen Motorfrässpindel und einem Werkzeugrevolver mit Y-Achse ist die G220 in der Lage, sehr flexibel zu agieren und nahezu jede Dreh- und Fräsbearbeitung auszuführen. Zusammen mit der im Juni 2015 zur Hausausstellung vorgestellten Variante mit Reitstock und Lünettenschlitten, sowie der Haupt- und Gegenspindel mit Stangendurchlass von 90 mm, eignet sich die G220 nun zur Bearbeitung eines noch größeren Teilespektrums.

Die Zukunft fordert von Werkzeugmaschinen eine hohe Flexibilität und Leistungsdichte, da in viele Werkstücke  immer mehr Funktionen integriert werden. Zusätzlich werden die Bauteile tendenziell immer kleiner, und die Variantenzahl nimmt zu. Komplettbearbeitung ist ein Schlüssel, um diese Herausforderung zu meistern, dabei den steigenden Qualitätsanforderungen gerecht zu werden und kostenseitig konkurrenzfähig zu sein. Vor diesem Hintergrund hat die Entwicklungsabteilung des nun hundertjährigen Drehmaschinenherstellers INDEX sein ganzes Know-how in die Neukonstruktion des Dreh-Fräszentrums G220 eingebracht. Entstanden ist eine kompakte Maschine, die auf rund 10 m2 Aufstellfläche (ohne Stangenlader) Dreh- und Fräsbearbeitung (auch fünfachsig) auf gewohnt hohem Niveau bietet.

Die Basis bildet dabei ein stark verripptes Gussmaschinenbett, welches zusammen mit den großzügig dimensionierten Linearführungen in den X- und Z-Achsen für sehr gute Stabilitäts- und Dämpfungseigenschaften sorgt. Die senkrechte Verkleidung des Arbeitsraums wurde mit einem einteiligen Abdeckblech anstelle pflegeintensiver Teleskopbleche realisiert. Der Z-Achsenschlitten mit der Motorfrässpindel und der hydrostatisch gelagerten Y/B-Achse sind als Portal symmetrisch ausgestaltet. Alle wesentlichen Maschinenkomponenten wurden mit Hilfe von Berechnungs- und Simulationsmodellen optimiert, um einerseits leicht und andererseits stabil zu bauen, was insgesamt die hohe Dynamik aber auch die äußerst gute Zerspanungsleistung der Maschine begünstigt.

Viel Platz für effiziente Dreh- und Fräsbearbeitung

Die Arbeitsspindeln (Haupt- und Gegenspindel) sind fluidgekühlt und bieten einen Stangendurchlass von 65 mm, optional 90mm  (Spannfutter bis max. 210 mm Durchmesser). Der Abstand zwischen den Spindeln beträgt 1265 mm und die maximale Drehlänge 1000 mm. Die Motorspindeln der Haupt- und Gegenspindel ermöglichen durch ihre hohe Dynamik, Leistung und Drehmoment eine produktive Drehbearbeitung. Die Spindelmitte befindet sich 1350 mm über dem Boden. Im unteren Bereich ist der Werkzeugrevolver angeordnet, bei dem der Kunde die Wahlmöglichkeit zwischen   VDI 25- oder VDI 30-Werkzeugaufnahmen hat. Entsprechend stehen im Werkzeugrevolver 18 oder 12 Stationen zur Verfügung, die alle mit einzeln angetriebenen Werkzeugen bestückt werden können (max. 6 kW, 18 Nm und bis zu 7200 min-1). Der Werkzeugrevolver ist nicht nur in X- und Z-Richtung verfahrbar (Durchschaltraum in Y 140/160 mm und in Z 150 mm), er besitzt auch eine lineare Y-Achse mit einem Verfahrbereich von +/-50 mm. Dank des großen Arbeitsraumes und dem Abstand zwischen der Haupt- und Gegenspindel kann kollisionsunkritisch mit der Motorfrässpindel und dem Werkzeugrevolver zeitgleich – auch stirnseitig - an der Haupt- und Gegenspindel bearbeitet werden.

Die fluidgekühlte Motorfrässpindel HSK-T40 (HSK-T63) ist oberhalb der Drehachse angeordnet. Mit ihrem leistungsstarken Antrieb max. 11 kW, 30 Nm und 18.000 min-1 (max. 17 kW, 90 Nm und 12.000 min-1) sowie mit der über einen Torquemotor direkt  angetriebenen und hydrostatisch gelagerten B- Achse lassen sich aufgrund der hohen Dämpfung und Steifigkeit nahezu jegliche Bohr- und Fräsbearbeitungen durchführen. Mit einem Y-Hub von +/-80 mm, einem Schwenkbereich der B-Achse von -50 /+230 Grad sowie einem großem X-Verfahrweg - der auch  30 mm unter Drehmitte reicht - können darüber hinaus auch alle Geometrien bis hin zur Fünfachsbearbeitung problemlos und produktiv hergestellt werden. Auch der Einsatz von lang auskragenden Werkzeugen ist kein Problem, was insbesondere für die mehrachsige Bearbeitung Vorteile bietet.

Doppelreihiges Werkzeugmagazin ermöglicht hauptzeitparalleles Rüsten

Die Motorfrässpindel HSK-T40 (HSK63) bedient sich aus einem ein- oder optional zweireihigen Werkzeugkettenmagazin, das Platz für 70 (50) oder 140 (100) Werkzeuge bietet. Die Stationen sind in Köcherbauweise ausgeführt, wodurch die Werkzeuge vor Verschmutzung von Öl und Spänen geschützt sind. Im Standard können Werkzeuge mit Abmessungen bis zu 50 mm im Durchmesser und 200 mm Länge eingesetzt werden. Alternativ lassen sich - bei freien Nebenplätzen – auch Werkzeuge bis zu 120 mm Durchmesser und 300 mm Länge verwenden. Ein weiterer Pluspunkt des Werkzeugmagazins der G220 ist die integrierte Bohrerbruchkontrolle. Bevor ein Werkzeug nach seinem Einsatz wieder im Werkzeugmagazin abgelegt wird, erfolgt über eine Lichtschranke eine automatische Prüfung, ob das Werkzeug noch komplett vorhanden ist. Die Einrichtung kann optional auch mit  einer Werkzeugbruch- und Verschleißüberwachung durch Auswertung der Motorstromaufnahmen der Achsantriebe kombiniert  werden.

Reitstock und Lünettenschlitten

Für die effektive Komplettbearbeitung von langen oder wellenförmigen Werkstücken stehen neben einem CNC- gesteuerten Reitstock (Andrückkraft max. 8.000 N, Pinole mit Aufnahme DIN 2079 / SK30) auch ein Lünettenschlitten (Lünettenkopf mit Spannbereich 12-152 mm Durchmesser) anstelle des unteren Werkzeugrevolvers zur Verfügung.

Schonende Werkstückabführung über eine integrierte Portalabnehmeeinrichtung

Zur schonenden Abnahme der bearbeiteten Werkstücke hat INDEX eine CNC-gesteuerte und CNC-programmierbare Portalabnahmeeinheit installiert. Sie ist in der Lage, sowohl Reststücke aus der Hauptspindel als auch Fertigteile aus der Gegenspindel zu entladen (max. 7,5 kg Gewicht). Diese werden anschließend auf einem integrierten Transportband abgelegt und nach rechts aus dem Arbeitsraum der Maschine abgeführt.

 

Vorteilhafte Details der INDEX G220


großzügiger Arbeitsraum mit großen  X- und Z-Verfahrbereichen
in Y- und B-Achse hydrostatisch gelagerte, 5-achsfähige Motorfrässpinde HSK-T63l
unterer Revolver mit Y-Achse und bis zu 18 Stationen
kraftvolle Antriebe der Arbeitsspindeln und Werkzeugträger
hohe Steifigkeit & Dämpfung des Gesamtsystems
flüssigkeitsgekühlte Spindeln und Peripherie
großes & flexibles Werkzeugmagazin mit bis zu 140 Stationen,
schmutzunempfindliche Bereitstellung der Werkzeuge in Köcher
sehr gute Ergonomie für kurze Rüstzeiten
servicefreundlicher Aufbau der Maschine
geringe Aufstellfläche

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