Friedrich Lütze GmbH

Katalog "Industrielle Spannungsversorgung"

CONTROL SOLUTIONS

Compact Serie
LOCC-Box Serie
LCOS Serie

Netzgeräte und intelligente elektronische Stromüberwachung LOCC-Box und LCOS CC für Industrie 4.0-Anwendungen

Control Solutions
Industrielle
Spannungsversorgung
Compact Serie
LOCC-Box Serie
LCOS Serie
LÜTZE - Efficiency in Automation
Über 60 Jahre Tradition in Automation - Mit unzähli-
gen Pionierleistungen und Patenten gehört die
LUETZE INTERNATIONAL Group zu den führenden
Unternehmen in der Automatisierungsbranche.
LÜTZE liefert besonders effiziente elektronische
und elektrotechnische Komponenten und System-
lösungen für die Automatisierung sowie Hoch-
technologie für die Bahntechnik.
Das umfassende und aufeinander abgestimmte
Lieferprogramm reicht von hochflexiblen Leitungen
und Kabelkonfektionierungen über das energieeffi-
ziente AirSTREAM Verdrahtungssystem für Schalt-
schränke bis hin zu intelligenten Industrie 4.0
Lösungen aus den Bereichen Interfacetechnik,
Stromüberwachung, Spannungsversorgung und
Ethernet-Infrastruktur.
Die LUETZE INTERNATIONAL Group ist mit
Vertriebsgesellschaften in Europa, Asien und den
USA sowie zahlreichen Vertriebspartnern global
vertreten und kundennah auf allen Märkten präsent.
Im Bereich der Bahntechnik gehört LÜTZE zu den
führenden Anbietern. LÜTZE -Transportation
Lösungen werden weltweit in zahllosen Lokomotiven,
S- und U-Bahnen sowie Hochgeschwindigkeits-
zügen verbaut.
Willkommen bei LÜTZE
Cable Solutions
Connectivity Solutions
Cabinet Solutions
Control Solutions
Transportation Solutions
Unternehmensführung:
Nachhaltig und vorausschauend
Die Zukunft ist blau Ware mit wahren Werten
Nachhaltig zu wirtschaften be-
deutet vorausschauend zu den-
ken und zu handeln. Zu verste-
hen und zu verinnerlichen, dass
dauerhafter Erfolg wichtiger ist als
kurzfristige Gewinnmaximierung.
Eine Haltung, zu der sich LÜTZE
schon seit geraumer Zeit
bekennt. Ökonomische und öko-
logische Verantwortung ergänzen
sich sinnvoll und spiegeln sich in
nachhaltiger Unternehmensfüh-
rung und Produktpolitik wider –
und künftig im Begriff SkyBLUE.
Wir fertigen unsere Produkte
ressourcen- und energiebewusst.
Wir verwenden langlebige,
umweltschonende Materialien.
Und unsere Produkte helfen
wiederum unseren Kunden,
Energie und Ressourcen einzu-
sparen.
Die Langlebigkeit der LÜTZE
SUPERFLEX® Schleppketten-
leitungen z.B.trägt in erheblichem
Umfang zur Abfallvermeidung
und Ressourceneinsparung bei.
Viel Nutzen also für alle: Für uns,
für die Umwelt, für unsere
Kunden – eine schöne Win-Win-
Win-Situation.
Den Wert eines Produktes oder
einer Lösung von LÜTZE bestimmt
also immer auch deren nachhaltige
Qualität. Jede Innovation wird künf-
tig nur dann erfolgreich sein, wenn
sie dauerhaft positiv wirkt. So stel-
len wir beispielsweise alterungsbe-
ständige Komponenten bereit und
solche mit extrem hohem Wirkungs-
grad. Die nötigen Wissens- und
Fertigungsvorsprünge erarbeiten wir
uns u.a. in zahlreichen Gemein-
schaftsprojekten mit dem Ziel
verbesserter Energieeffizienz
und nachhaltiger Technologien
und Industrien. So gibt LÜTZE
Antworten und weist Wege
für einen verantwortungsvollen
Umgang mit den Ressourcen,
mit unserer Umwelt und letztlich
unserer Zukunft.
„Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie und ihrer Zulieferer hängt ganz
wesentlich davon ab, wie es uns gelingt praxisnahe Ergebnisse zu entwickeln.
Die Resultate, die wir heute gemeinsam erarbeiten, sind unsere
Wettbewerbsvorsprünge der Zukunft.“ Udo Lütze,
Mitglied im Lenkungsausschuss der
Green Carbody Innovationsallianz
Das komplette Spektrum
von Netzgeräten bis hin zu
unterbrechungsfreien Stromversorgungen
Hoher Wirkungsgrad
durch den Einsatz modernster Digitaltechnik
Effektivität bis >94 %,
Extrem kleine Bauvolumen
Power Boost
Leistungsbereich
von 120 W bis 2400 W
Ausgangsspannungen
von DC 5 V bis DC 72 V.
Industrielle Spannungsversorgung von LÜTZE:
Energieeffizient und platzsparend
Control Solutions
Stromversorgungen · Produktübersicht
AC / DC Stromversorungen
Art.-Nr. Typ Seite
89 722789 CPSF-1-80-24 24
87 723500 CPSB-1-120-24E 25
87 722783 CPSB-1-120-24R 26
90 722784 CPSB-1-120-48R 26
86 722995 CPSB2-120-24 27
87 723600 CPSB1-240-24E 28
90 722786 CPSB1-240-48R 29
91 722996 CPSB-123-240-24 30
93 723700 CPSB1-480-24E 31
92 722801 CPSB-123-480-24 32
94 722800 CPSB3-500-24 33
94 722815 CPSB3-500-48 33
92 722802 CPSB3-720-24 34
94 722807 CPSB3-720-48 34
91 722811 CPSB3-960-24 35
93 722812 CPSB3-960-48 35
94 722813 CPSB3-960-72 35
92 722814 CPSB3-2400-24 36
92 722816 CPSB3-2400-48 36
92 722817 CPSB3-2400-72 36
722999 CPSRM50 38
1-phasig
2-phasig
3-phasig
1/2/3-phasig
modular
30W
40W, 50W
60W
80W
120W
240W
480W
720W
960W
2400W
Red.-Management
Effizienz (%)
Power Boost
Kompakt
5V
12V
24V
48V
72V
steckbar, Push-In
Schraube
steckbar Schraube
Compact Economy
Compact Ultra
Compact Universal Compact 3-phasigLCOS Modular LCOS Modular
8
AC / DC Stromversorungen
Art.-Nr. Typ Seite
89 779101.0213 LCOS-PS-1-30-24 20
90 779101.0313 LCOS-PS-1-60-24 21
93 779101.0413 LCOS-PS-1-120-24 22
1-phasig
2-phasig
3-phasig
1/2/3-phasig
modular
30W
40W, 50W
60W
80W
120W
240W
480W
720W
960W
2400W
Red.-Management
Effizienz (%)
Power Boost
Kompakt
5V
12V
24V
48V
72V
steckbar, Push-In
Schraube
Stromversorgungen · Produktübersicht
DC - USV Versorgung
Art.-Nr. Typ Seite
723110 CNUPS24 39
723100 CDCU20 12/24DC UPS 40
723120 CBU150U 41
723115 CNBP30 42
Blei basierend
NI-MH
Li-ion
Kapazitiv (Buffer)
ILade einstellbar
DC 12V
DC 24V
DC 48V
DC 72V
DC 10A
DC 20A
int. Sicherung
Tiefenentladeschutz
Meldeausgang
Batteriegehäuse
Software Parametierung
Display
steckbar, Push-In
Schraube
steckbar Schraube
DC USV
Puffermodul
LOCC-Box LCOS CC
9
DC Leitungsschutz Geräte
Art.-Nr. Typ S.
716400 LOCC-Box FB 7-6400 46
716401 LOCC-Box FB 7-6401 46
716401.0050 LOCC-Box FB 7-6401 46
716415.0300 LOCC-Box ED 7-6415 47
716409 LB FB2A 7-6409 48
716406 LB FB48 7-6406 49
716407.xxxx LOCC-Box-EC-I-C 50
716412.xxxx LOCC-Box-EC-I-C 51
716408 LOCC-Box-SC 7-6408 52
716413 LOCC-Box-C2 7-6413 53
716403 LOCC-Box-Net 7-6403 54
716404 LOCC-Box-Net 7-6404 54
716410 LOCC-Box-Net 7-6410 55
716410.0050 LOCC-Box-Net 7-6410 55
716411 LOCC-Box-Net 7-6411 56
716418 LB Net-SC 7-6418 57
716414 LB C2 NET 7-6414 58
716459 LB GW 7-6459 59
716457 LB GWPN 0-6457 60
716458 LB GWPB 0-6458 61
716456 LB GWEC 0-6456 62
779100.2111 LCOS-CC-2K-1P DC 24V 82
779100.1211 LCOS-CC-1K-2P DC 24V 83
779100.1111 LCOS-CC-1K-1P-DC24-PB 84
779100.1121 LCOS-CC-1K-1P16-DC24-PB 85
773100.2111 LCOS-CCI-2K-1P-DC24V 86
773100.1111 LCOS-CC-I-1K-1P-DC24V-PB 87
773100.1211 LCOS-CCI-1K-2P-DC24V 88
773100.1121 LCOS-CC-I-1K-1P16-DC24V-PB 89
778000.1301 LCOS-BC-PN 90
778000.1401 LCOS-BC-EC 91
778000.1701 LCOS-BC-ETIP 92
777100.0011 LCOS-AB-I 93
1-kanalig
2-kanalig
1-polig schaltend
2-polig schaltend
Strom einstellbar
Charakteristik einstellbar
Strom fest eingestellt
Charakteristik fest eingestellt
Bemessungsstrom max. 2A
Bemessungsstrom max. 6A
Bemessungsstrom max. 10A
Bemessungsstrom max. 16A
Bemessung NEC Class 2
Bemessung Sicherheitsrelais
DC 12V/24V
DC 48V
Energiebus 1-polig
Energiebus 2-polig
Kommunikationsbus intern
Gateway CanOpen
Gateway Profinet
Gateway Profibus
Gateway EtherCAT
Buskoppler Profinet
Buskoppler EtherCAT
Buskoppler Ethernet IP
Regeleinheit AirBLOWER
Zugfederanschluss
steckbar Push-In
10
Eine Stromversorgung hat entscheidenden
Einfluss auf die Verfügbarkeit und
Betriebssicherheit elektrischer Anlagen
Daher sollte die Auswahl einer passenden
Stromversorgung genauso kritisch und
sorgfältig erfolgen wie die der übrigen
Anlagenkomponenten.
1. Allgemeine Struktur
Unabhängig von der eingesetzten Techno lo -
gie, handelt es sich bei Netzteilen um ein
Gerät mit einer Eingangsseite und einer ge -
trennten Ausgangsseite.
Eingangsseite              Ausgangsseite
Technologisch gibt es aber verschiedene Auf -
bauten, die in zwei grundlegende Tech niken
unterteilte werden:
Ungeregelt und Geregelt
Die Geregelten werden dann weiter unterteilt
in linear geregelte und in getaktete Netzteile
2. Sicherheit
Grundsätzlich steht die Sicherheit von Men -
schen und Anlagen immer im Vordergrund.
Dementsprechend müssen auch Netzteile
einheitlichen Bestimmungen und Normen
erfüllen.
2.1 Galvanische Trennung
Als galvanische Trennung (auch galvanische
Entkopplung) wird im allgemeinen eine elek-
trische Trennung zweier leitfähiger Gegen -
stände, beispielsweise Metallplatten oder
Stromkreise bezeichnet. Im Fall von Strom -
kreisen ist es Ladungsträgern daher nicht
möglich, von einem Stromkreis in einen ande-
ren zu fließen, da keine elektrisch leitfähige
Verbindung zwischen diesen beiden
Stromkreisen besteht.
Bei Netzteilen bedeutet das, das keine elektri-
sche Verbindung zwischen Eingangsund Aus -
gangsseite besteht.
2.2 Isolierung
Die unterschiedlichen Arten der Isolation sind
in der IEC/EN 60950 beschrieben:
Funktionsisolierung
Isolierung, die für den einwandfreien Betrieb
der Einrichtung erforderlich ist.
Stromversorgungen · Grundlagen
• Basisisolierung
Isolierung zum grundlegenden Schutz gegen
gefährliche Körperströme.
• Zusätzliche Isolierung
Schutz vor gefährlichen Körperströmen, falls
die Basisisolierung versagt.
• Doppelte Isolierung
Umfasst die Basisisolierung und die zusätz -
liche Isolierung.
• Verstärkte Isolierung
Einheitliches Isoliersystem. Schafft einen
gleichwertigen Schutz wie die doppelte
Isolierung.
2.3 Sichere Trennung
Sichere Trennung nach EN 50178 ist erfor-
derlich bei allen Nahtstellen zwischen ver-
schiedenen Stromkreisen, zum Beispiel zwi-
schen einem SELV-Stromkreis und einem
Kreis mit normaler Netzspannung.
Sichere Trennung bedeutet, dass es Strom
nicht möglich ist von einem Stromkreis in
einen anderen überzutreten. Diese Trennung
muss entweder durch doppelte oder verstärk-
te Isolierung oder durch eine Schutz schir -
mung erfolgen.
2.4 Sekundärseitige Erdung
Bei einer sekundärseitigen Erdung wird die
Ausgangsseite des Netzteils mit dem Schutz -
leiter (PE) verbunden, um gefährlichen Erd -
schlüssen vorzubeugen.
sekundärseitige Erdung
Unter einem Erdschluss versteht man, dass
eine stromführende Leitung mit der Erde in
Kontakt kommt. Im schlimmsten Fall können
durch zwei Erdschlüsse Schalter überbrückt
werden und dadurch Anlagen ungewollt ge -
startet werden.
Erdschluss
Verwendet man eine sekundärseitige Erdung
und es kommt zu einem solchen Erdschluss,
tritt ein sogenannter Erd-Kurzschluss auf und
die Sicherungen im Sekundärkreis lösen aus.
Die wichtigsten Begriffe, die zur Auswahl eines Netzteiles notwendig sind, lauten:
Eingangsseite: Ausgangsseite:
Eingangsspannung Ausgangsspannung
Primärseitige Erdung Sekundärseitige Erdung
Stromaufnahme Kurzschlussstrom
Einschaltstrom Restwelligkeit
Eingangssicherung Ausgangscharakteristik
Frequenz Ausgangsstrom
DC-Versorgung
Netzausfallüberbrückung
Power Factor Correction (PFC)
Netzteil
geregelt
Linear geregelt getaktet
Sekundär
getaktet Primär
getaktet
ungeregelt
L
N
PE
L+
L–
L
N
PE
L+
L–
11
2.5 SELV
Die Sicherheitskleinspannung (engl. Safety
Extra Low Voltage, SELV) nach IEC/EN
60950 ist eine Schutzkleinspannung, die auf-
grund ihrer geringen Höhe und der Isolierung
im Vergleich zu Stromkreisen höherer
Spannung besonderen Schutz gegen einen
elektrischen Schlag bietet.
Netztteile zur Erzeugung von SELV müssen
z. B. so gebaut werden, dass ein Kurzschluss
zwischen Primärwicklung und Sekundär wick -
lung sowie deren Anschlüssen nicht möglich
ist. Die Wicklungen können nur dann über -
einander liegen, wenn dazwischen eine dop-
pelte oder verstärkte Isolierung liegt. Diese
Trennung wird als galvanische Trennung
bezeichnet. Eine Erdung der Se kun därseite
ist nicht erforderlich aber zulässig.
Bei Wechselspannung darf der Scheitelwert
42,4 V und bei Gleichspannung 60 V nicht
berschreiten.
2.6 PELV
Unter Schutzkleinspannung (engl. Protective
Extra Low Voltage, PELV, früher „Funktions -
kleinspannung mit sicherer Trennung“) nach
IEC/EN 60950 versteht man eine Funktions -
kleinspannung mit sicherer Trennung. Bei
PELV sind die Stromkreise geerdet und wie
bei SELV sicher von Kreisen mit höherer
Spannung getrennt. Es gelten die gleichen
Spannungsbegrenzungen wie bei SELV.
PELV wird eingesetzt, wenn aus betrieb-
lichen Gründen aktive Leiter der Kleinspan-
nung oder die Körper der Betriebsmittel ge-
erdet werden müssen. Das ist beispielsweise
der Fall, wenn man einen Potentialausgleich
zur Vermeidung von Funkenbildung in Be -
hältern und explosionsgefährdeten Räumen
realisieren muss.
Durch die Gehäuseerdung können unabhän-
gig von der Kleinspannung gefährliche Ableit -
ströme über den Körper fließen, wenn Störun -
gen an anderen Geräten oder Einrichtungen
auftreten, bei denen deren berührbare leitfähi-
ge Teile Netzspannung annehmen.
2.7 Schutzklasse
Für alle elektrischen Betriebsmittel sind durch
die Norm IEC/EN 61140 Schutzklassen defi-
niert. Die Geräte werden dabei nach ihren
Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung
eines elektrischen Schlages eingeteilt. Es gibt
die Schutzklassen 0, I, II und III.
• Schutzklasse 0
Außer der Basisisolierung besteht kein
Schutz gegen einen elektrischen Schlag. Das
Gerät kann nicht an das Schutzleitersystem
angeschlossen werden. In Deutschland sind
Geräte der Klasse 0 nicht zugelassen. In neu-
eren Versionen der Norm soll Schutzklasse 0
nicht mehr enthalten sein.
• Schutzklasse I
Neben der Basisisolierung sind alle elektrisch
leitfähigen Gehäuseteile mit dem Schutzleiter
verbunden, so dass es bei einem Versagen
der Isolierung nicht zu einem elektrischen
Schlag kommen kann.
• Schutzklasse II
Der Schutz gegen einen elektrischen Schlag
beruht nicht nur auf der Basisisolierung. Das
Gehäuse verfügt über verstärkte oder doppel-
te Isolation. Besteht das Gehäuse aus leitfä-
higem Material, so kann es nicht in Berührung
mit spannungsführenden Teilen kommen.
Geräte der Schutzklasse II verfügen über
keine Anschlussmöglichkeit an das Schutz -
leitersystem. Wichtig ist, dass der PE-An -
schluss nicht nur zum Erden von Ge häusen
verwendet wird, sondern auch um Filter zu
EMV-Zwecken (Elektromagnetische Verträg -
lichkeit) mit der Erde zu verbinden.
Somit können auch Geräte, deren Gehäuse
komplett aus Plastik besteht, über einen
PEAnschluss verfügen.
• Schutzklasse III
Das Gerät arbeitet nur mit Schutz klein -
spannung (SELV) und benötigt daher keinen
Schutz. Netzteile sind üblicherweise Geräte
der Schutzklasse I oder II.
2.8 Schutzart
Geräte werden nach DIN EN 60529 in soge-
nannte IP-Codes eingeteilt. IP steht hierbei
für „International Protection“ oder auch
„Ingress Protection“. Der IP-Code besteht aus
zwei Ziffern: die erste Ziffer gibt den Be -
rührungsschutz und den Schutz gegen das
Eindringen von Fremdkörpern an, die zweite
Ziffer gibt den Schutz vor eindringendem
Wasser an.
Da Netzteile hauptsächlich im Schaltschrank
eingesetzt werden, ist der typische Schutz -
grad IP 20.
3 Eingangsspannungsbereiche
3.1 Weitbereichseingang (Wide Range)
Weitbereichseingang bedeutet, dass das
Gerät mit jeder Spannung, die zwischen den
angegebenen Grenzen liegt, arbeiten kann.
Lütze Geräte arbeiten im einphasigen Bereich
von AC 90 V bis AC 264 V oder DC 110 V bis
DC 370 V und im dreiphasigen Bereich von
AC 340 V bis AC 576 V oder DC 480 V bis
DC 820 V. Es kommt dabei nicht zu Leis -
tungs einbußen, d.h. das Gerät kann immer
die angegebene Bemessungsleistung liefern.
3.2 Autorange
Netzteile mit Autorange-Verhalten messen die
intern anliegende Versorgungsspannung und
schalteten intern zwischen verschiedenen
Eingangsspannungsbereichen um.
Stromversorgungen · Grundlagen
3.3 Manuelle Bereichswahl
Bei der manuellen Bereichswahl befindet sich
ein Schalter am Gehäuse, mit dem der Ein -
gangsspannungsbereich ausgewählt werden
kann. LÜTZE bietet Geräte, die einen Betrieb
bei AC 115 V oder 230 V erlauben.
Der Be triebs spannungsbereich liegt dann bei
AC 90 V bis AC 132 V; AC 185 V bis AC 264
V oder DC 300 V bis DC 370 V.
4 Geräte - Eigenschutz
Müssen Motoren oder andere große Lasten
mit hohen Einschaltströmen gestartet, sekun-
däre Zweige selektiv abgeschaltet, Anlagen
bei Überlast in einen sicheren Zustand gefah-
ren werden oder soll das Netzteil im Fehlerfall
zur Prozesssicherheit so schnell wie möglich
abschalten, so spielt das Ausgangsverhalten
der Netzteile eine wichtige Rolle.
Im Prinzip gibt es zwei Arten außerhalb des
Nennbetriebes. Zum einen die Überlast, die
kurzzeitig oder dauerhaft auftreten kann und
den Kurzschluss.
Unter einer Überlast versteht man, dass der
von den Lasten benötigte Strom den Bemes -
sungsstrom des Netzteils übersteigt.
Ein Kurzschluss ist eine spezielle Form einer
Überlast. Hier sind die Ausgänge des Netz -
teils sehr niederohmig miteinander verbun-
den, wodurch der Ausgangsstrom extrem
hohe Werte annehmen kann.
Moderne LÜTZE Netzteile bieten folgende
Schutzfunktionen an:
Fold-Back-Charakteristik / Hiccup-Mode
Die LÜTZE Netzteile liefern einen Strom, der
typischerweise das bis zu 1,2-fache des
Nennausgangsstrom beträgt. Kommt es zu
einer höheren Stromaufnahme der ange-
schlossenen Lasten oder zu einem Kurz -
schluss, schaltet das Netzteil ab. Nach einer
definierten Zeit versucht das Netzteil wieder,
die Last zu starten. Ist immer noch eine
Überlast oder ein Kurzschluss vorhanden, so
schaltet es wieder ab. Dieser Vorgang wie -
derholt sich bis die Störung beseitigt ist. Das
Netzteil hat einen „Schluckauf“ (engl. Hiccup).
Bei Applikationen die hohe Anlaufströme be -
nötigen, ist darauf zu achten, dass die
Überlaststromfähigkeit höher als 1,2 IN
beträgt. LÜTZE bietet daher auch Geräte mit
einer Überlastfähigkeit von 1,5 INmit Hiccup
Mode. Ein weiterer Aspekt ist das Verhalten
bei Kurzschluss. Das Wegschalten der Aus -
gangs spannung erfolgt sehr schnell. Ist der
Einsatz herkömmlicher Leitungs schutz auto -
maten im Sekundärkreis ohnehin sehr kritisch
zu betrachten, ist die Funktion unter Hiccup
Mode nicht. Hier sollten grundsätzlich elektro-
nische Überlast Schutzeinheiten wie die
LÜTZE LOCC-Box eingesetzt werden. Diese
stellen unter allen Umständen einen sicheren
Schutz dar.
12
U/I-Charakterisitk
LÜTZE Netzteile mit U/I-Charakteristik
begrenzen den Strom typischerweise auf das
1,2-fache des Bemessungsstroms bei kon-
stanter Ausgangsspannung. Kommt es zu
einer Über last oder einem Kurzschluss, steht
dieser Strom weiterhin zur Verfügung. Die
Spannung wird langsam abgesenkt, wobei
der Aus gangs strom noch weiter zunehmen
kann (drei eckförmige Strombegrenzung). Da
der Strom bei einer Überlast nicht einbricht,
können große Lasten zuverlässig gestartet
werden.
5 Einfluss der Umgebungstemperatur
Die Umgebungstemperatur hat einen direkten
Einfluss auf die maximal mögliche Ausgangs -
leistung eines Netzteils und somit auf das
Kurzschluss- und Überlastverhalten.
Bedingt durch innere oder äußere Einflüsse
können in einem Schaltschrank Tempera-
turen von über 60 °C herrschen. Trotzdem
müssen auch bei solch hohen Temperaturen
eingesetzte Netzteile noch zuverlässig funk-
tionieren. Bedingt durch die eingesetzten
Komponenten gibt es aber einen Punkt, ab
dem die Ausgangsleistung zurückgenommen
werden muss. Dieser Punkt ist über das
sogenannten Derating beschrieben. Wenn ein
Netzteil beispielsweise für Umgebungstem-
peraturen bis 70 °C mit einem Derating von
60 °C ausgelegt ist, bedeutet dies eine
Reduzierung der Ausgangsleistung bei einer
Betriebstemperatur über 60 °C um bis zu
20%. Also eine Reduzierung der Ausgangs-
leistung um 2,0 % pro 1 °C über 60 °C (bzw.
ca. -5 W pro 1 °C).
Beispiel: Derating Kurve Netzteil
6 Thermischer Schutz
Wird ein Netzteil lange unter extremen
Bedingungen betrieben, z.B. permanent in
der Leistungsbegrenzung oder bei sehr
hohen Umgebungstemperaturen, kann sich
das Gerät bis in einen Bereich erwärmen, der
einen sicheren Betrieb nicht mehr gewährlei-
stet. Es gibt mehrere Techniken, wie das
Netzteil vor Zerstörung durch Übertemperatur
geschützt werden kann.
Die maximale Ausgangsleistung wird ge -
dros selt, wodurch sich das Netzteil wieder
abkühlen kann.
Das Gerät wird komplett abgeschaltet und
nimmt erst nach einem manuellen Reset den
Betrieb wieder auf. Der Reset wird je nach
Hersteller entweder durch einen dafür vorge-
sehen Schalter oder durch Wegnahme der
Versorgungsspannung durchgeführt.
Das Gerät schaltet nur den Ausgang ab und
schaltet diesen erst wieder ein, wenn die
Temperatur einen gewissen Grenzwert
unter schritten hat .Dieses Verfahren ist
heute üblich und wird auch bei LÜTZE
Netzteilen verwendet.
7 Allgemeine Kenngrößen
7.1 Leerlauffestigkeit
Leerlauffeste Netzteile benötigen keine Min -
destlast um eine stabile Ausgangsspannung
bereitstellen zu können. Dies ist beispiels-
weise bei zeitkritischen Anwendungen wich-
tig, bei denen eine Last angelegt wird, welche
sofort mit Spannung versorgt werden muss.
Nicht leerlauffeste Netzteilen benötigen oft-
mals bis in den Sekundenbereich bis zu einer
tatsächlichen Versorgung.
7.2 Rückeinspeisefestigkeit
Die Rückeinspeisefestigkeit beschreibt die
Spannung die maximal auf der sekundärseite
eingespeist werden darf. Ein solcher Strom -
fluss kann entstehen, wenn Netzteil parallel
betrieben werden oder induktive Verbraucher
angeschlossen sind.
7.3 Überspannungsschutz
(sekundärseitig)
Weist ein Netzteil einen internen Fehler auf,
so sorgt dieser Schutzmechanismus dafür,
dass sekundärseitig keine Überspannung auf-
treten kann, die eine angeschlossene Last
beschädigen bzw. zerstören oder die SELV-
Kleinspannung überschreiten könnte.
7.4 Netzausfallüberbrückung
Bricht die Versorgungsspannung ein, so
müssen Netzteile die Ausgangsspannung
noch über einen gewissen Zeitraum aufrecht
erhalten. Die Überbrückungszeit sollte minde-
stens 20 ms betragen, um den Ausfall einer
gesamten Netzperiode puffern zu können. Im
Bereich der Halbleiter Industrie werden höhe-
re Zeiten gefordert. Die Geräte müssen dann
den Anforderungen der SEM F47 entspre-
chen. Ein Großteil der LÜTZE Geräte ent-
spricht auch diesen Anforderungen.
Stromversorgungen · Grundlagen
8 Leitungsquerschnitt und Absicherung
8.1 Eingangsseitige Absicherung
Besitzen Netzteile eine eigene Eingangs -
sicherung, z.B. eine Schmelzsicherung, ist
eine weitere Schutzmaßnahme nicht erforder-
lich. Normative Bestimmungen legen aller-
dings fest, dass ein Netzteil extern span-
nungslos vom Versorgungsnetz getrennt wer-
den können muss. Hier können dann Lei -
tungs schutzautomaten zum Einsatz kommen,
Die entsprechende Charakteristik kann bei
LÜTZE den Datenblättern entnommen wer-
den.
8.2 Ausgangsseitige Absicherung
Neben den unter Punkt 4 beschriebenen
Ausgangsverhalten gibt es eine weitere
Kennlinie U/I Kennlinie mit einer zusätzlichen
Leistungsreserve. All diese Ausgangs ver hal -
ten sind aber letztendlich nicht dazu geeignet
einen übliche Leitungsschutzautomaten
sicher anzusprechen. Ursache ist der techni-
sche Aufbau dieser Automaten. Eine Lösung
bieten nur elektronische Schutzgeräte, die
schnell genug auf Überlast oder Kurzschluss
reagieren können. Im weiteren besitzen diese
Geräte eine hohe Wiederholgenauigkeit über
den gesamten Temperaturbereich. Lütze bie-
tet mit der LOCC-Box intelligente DC Schutz -
bausteine die auch in Feldbus Kommu ni ka -
tions systeme eingebunden werden können.
(siehe auch Elektronischer Überlastschutz
Seite ).
8.3 Selektivität
Selektivität bedeutet Auswahlfähigkeit. In
elektrischen Systemen können Sicherungen
zueinander selektiv sein („Reihenselektivität“)
oder einzelne Stromkreise zueinander
(„Parallel-Selektivität“).
Reihenselktivität
Sind Sicherungen zueinander selektiv, löst
nur die Sicherung aus, die am nächsten zum
Fehler liegt. Sicherungen näher am Energie -
einspeisepunkt bleiben unberücksichtigt. Das
gewährleistet, dass bei einem einzelnen
Fehler möglichst viele Teile der Anlage weiter
in Betrieb bleiben, d.h. die Verfügbarkeit wird
erhöht.
Faustformel:
Die Sicherungen müssen sich um zwei
Nenngrößen unterscheiden
100
0
50
100
230 VAC
115 VAC
110 120 130 140 150 160
Output Current [%]
Output voltage [%]
13
Parallel Selektivität
Bedingt durch den Eigenschutz wird bei einer
Störung die Ausgangsspannung ausgeschal-
tet oder verringert. Bei mehreren Lasten an
einem Netzteil führt das zu einem spannungs-
einbruch in der gesamten Applikation. Um
dies zu verhindern, werden in die einzelnen
Zuleitungen zu den Verbrauchern Schutz -
geräte eingebaut. Tritt eine Störung auf, muss
die entsprechende Schutzeinrichtung schnell
genug auslösen, damit der fehlerhafte Ver -
braucher zuverlässig vom Rest des Netzes
getrennt wird und die anderen Verbraucher
weiterhin verfügbar sind.
8.4 Anschlussquerschnitte
In Abhängigkeit vom maximalen Ausgangs -
strom erfolgt die Auswahl der jewiligen Lei -
tungsquerschnitte. Folgende Tabelle gibt
einen Überblick über die Strombelastbarkeit
von mehradrigen, beweglichen Kupfer lei tun -
gen mit unterschiedlichen Ader nenn quer -
schnit ten bei einer Temperatur von 30 °C
und bis zu einer Bemessungsspannung von
1000 V (nach DIN 57100-523).
9 PFC (Power Factor Correction)
Seit dem 1. Januar 2001 gilt die Europäische
Norm zur Begrenzung von Ober wellen strö -
men IEC/EN 61000-3-2. In dieser ist festge-
legt, wie hoch die ins Versorgungsnetz rück -
gekoppelten Oberwellenströme höchstens
sein dürfen. Die Norm gilt für Ver brau cher, die
direkt an das öffentliche Ver sor gungs netz an -
geschlossen werden und eine Wirk leis tungs -
aufnahme zwischen 75 W und 1000 W ha -
ben. Netzteile im Industrieeinsatz benötigen
häufig keine PFC, da in großen Anlagen eine
zentrale PFC eingesetzt wird, die zwischen
dem anlageninternen und öffentlichen Ver sor -
gungs netz installiert ist.
9.1 Passive PFC
Bei der passiven PFC wird eine Drossel in
den Eingangskreis eingefügt. Diese Drossel
speichert Energie aus dem Netz zwischen
und schwächt so die Stromimpulse ab. Je fla-
cher die Impulse werden, desto weniger
Ober wellen werden erzeugt. Der Vorteil die-
ser Lösung ist, dass sie leicht in bestehende
Schaltungen integriert werden kann. Aller -
dings werden auf diese Art nicht alle Ober -
wellen begrenzt.
9.2 Aktive PFC
Erheblich bessere Ergebnisse liefert eine akti-
ve PFC. Sehr vereinfacht kann man sich die
Funktionsweise so vorstellen, dass dem
eigentlichen Netzteil ein weiteres Netzteil vor-
geschaltet wird, welches die Stromentnahme
aus dem Versorgungsnetz reguliert. Diese
Entnahme orientiert sich an der sinusförmigen
Versorgungsspannung. Durch diese Technik
lassen sich annähernd alle Oberwellen ver-
meiden. Der Schaltungsaufwand ist allerdings
erheblich höher als bei der passiven PFC.
LÜTZE Netzteile arbeiten ausschließlich mit
einer aktiven PFC.
10 Anwendungen
10.1 Leistungserhöhung durch Parallel-
Betrieb
Netzteile werden parallel geschaltet, um eine
Leistungserhöhung zu realisieren.
Beispielsweise kann bei der Erweiterung
einer bestehenden Anlage der Strombedarf
der Last höher sein, als ihn ein einzelnes
Netzteil liefern kann. Bei der Parallelschaltung
zur Leistungserhöhung müssen einige
Voraussetzungen erfüllt werden:
Nur baugleiche Netzteile dürfen verwendet
werden.
• Die Netzteile müssen gleichzeitig einge-
schaltet werden,
• Um in den Zuleitungen bzw. an den Klem -
men einen ungleichen Spannungsabfall zu
verhindern, der zu einer unsymmetrischen
Belastung am Sammelpunkt führt, ist beim
Anschließen der Netzteile Folgendes zu
beachten:
Stromversorgungen · Grundlagen
-gleiche Länge der Zuleitungen
-gleicher Querschnitt der Zuleitungen
-Klemmen mit gleichem Drehmoment anzie-
hen, um gleiche Übergangswiderstände
sicher zu stellen.
Die Ausgangsspannungen der Netzteile soll-
ten sich im Leerlauf höchstens um 50 mV
unterscheiden, ansonsten ist ein sicherer
Betrieb nicht gewährleistet.
10.2 Redundanz
Redundanz bezeichnet allgemein das mehrfa-
che Vorhandensein funktions-, inhaltsoder
wesensgleicher Objekte.
Im Bereich der Industrieautomatisierung wird
ber die Redundanz sichergestellt, dass bei
einem Ausfall eines Netzteil ein weiteres die
Versorgung übernimmt und somit ein An -
lagen stillstand vermieden wird.
Hierzu müssen die einzelnen Netzteile von-
einander entkoppelt werden, da durch ein
defektes Netzteil das weitere belastet werden
könnte. Im schlimmsten Fall stellt das ausge-
fallene Netzteil einen sekundärseitigen Kurz -
schluss dar, was einen Ausfall des zweiten
Netzteils zur Folge hätte. Um die Netzteile zu
entkoppeln, müssen Entkoppeldioden (soge-
nannte O-Ring-Dioden) in die sekundären
Abgänge der Netzteile eingeschleift werden.
Diese verhindern dann, eine gegenseitige
Belastung. Eine unterbrechungsfreie Ver sor -
gung wird somit gewährleistet. Bei der Kom -
pakt serie sind die Dioden extern in folgender
Weise zu installieren:
LÜTZE bietet Entkopplungsdioden bis zu
einem Nennstrom von DC 20 A.
Querschnitt in mm2
0,75
1
1,5
2,5
4
6
10
A
12
15
18
26
34
44
61
– VO – VO
+ VO
– VO
+ VO
+ VO
Rdy
Rdy
– VO
– VO
+ VO
+ VO
Rdy
Rdy
14
Zuverlässiger Schutz von DC 24 V Kreisen
Selektivität intelligent sichergestellt
Primärschaltregler und Leistungsautomaten
bilden heute die Basis der DC 24 V Ver sor -
gungsebene. Bedingt durch das Betriebs ver -
halten dieser Geräte ist die geforderte selekti-
ve Absicherung einzelner Kreise speziell bei
Überstrom so gut wie nicht durchführbar. Ein
kompletter Anlagenstillstand ist vorprogram-
miert.
Betriebsverhalten Primärschaltregler
Schaltnetzteile sind mit ihren Bauteilen auf
einen bestimmten Nennwert dimensioniert
und laufen bei höherer Belastung heiß. Um
sich vor Selbstzerstörung zu schützen, er-
folgt eine Abschaltung, je nach Typ, bei 1,1
bis 2,5 fachen Nennstrom. Bei vielen Ge-
räten findet man den Hiccup Mode, der bei
Überlast ab und nach kurzer Zeit automatisch
wieder einschaltet. Ist die Überlast weiter vor-
handen wiederholt sich der Vorgang bis der
Fehler manuell behoben wird. Eine Sicherung
wird auf diese Weise nie ausgelöst. Auch der
Einsatz von Geräten mit einer Vor wärts kenn -
linie bringt keinen Erfolg. Das Netzgerät
schaltet zwar nicht ab, liefert aber nur einen
1,1 bis 1,2-fach höheren Ausgangsstrom bei
Rücknahme der Ausgangsspannung. Auch
diese Kennlinie löst einen Sicherungs auto -
maten gar nicht oder erst im Stundenbereich
aus. Im weiteren haben beide Ausgangs ver -
halten den Nachteil, dass sich Lasten wie DC
Motoren oder kapazitive Verbraucher nicht
starten lassen. Über zusätzliche Kosten kann
ein Betrieb von schweren Lasten erreicht wer-
den, indem im einfachsten Fall ein Gerät mit
höherer Ausgangsleistung eingesetzt wird
oder ein Gerät mit integrier-
tem Power Boost. Hierbei liefert das Gerät mit
Power Boost den 1,2 bis 1,3 fachen Nenn -
strom dauerhaft im Temperaturbereich bis
+45 °C.Unter Zurücknahme der
Ausgangsspannung wird maximal der 2,5
fache Nennstrom er reicht, der in Abhängigkeit
vom Gerät selber und der Charakteristik des
Sicherungs auto maten, eventuell gerade aus-
reicht, eine Ab schaltung vorzunehmen.
Charakteristika von Sicherungsautomaten
Beispielhaft wird die Auslösekurve eines
Sicherungsautomaten mit der Charakteristik B
(Bild 1) betrachtet. Zur Erfassung kleinerer
Überströme wird eine thermische Auslösung
im Minuten bis Stundenbereich genutzt (hal-
ten >1h bei I = 1,13 x INenn und Auslösen <1h
bei I = 1,45 x INenn). Das Ausschalten bei
hohen Überströmen erfolgt über sofortige
magnetische Auslösung innerhalb von 0,01
bis 0,1 Sekunden. Wird ein solcher Automat
in Verbindung mit einem 10A Schaltnetzteil
eingesetzt, so erfolgt bei 1,2fachen Nenn-
strom erst nach 20 bis 60 Minuten ein Ab -
schalten. Selbst bei 2,5-fachen Nennstrom
(Power Boost) vergehen im thermischen
Bereich zwischen 25 Sekunden und zwei
Minuten bis zur Abschaltung. Fazit, ein not-
wendiger Schutz, insbesondere ein selektiver
Schutz angeschlossener Geräte findet nicht
statt. Die Sicherung übernimmt im Prinzip
eine reine Alibi Funktion. Ein Kurzschluss
oder eine defekte Leitung würden weiterhin
mit 2,5-fachen Nennstrom versorgt.
Anlagenausfall oder sogar ein Kabelbrand
können die Folge sein.
Elektronische Lastüberwachung · Grundlagen
Selektive Abschaltung
Selektive Lastabsicherung bedeutet, dass bei
Überlast oder Kurzschluss, ohne Rückwir-
kung auf die Versorgung, ausschließlich der
fehlerhafte Strompfad abgeschaltet wird. Zur
Auslegung der Überstromschutzeinrichtung in
DC 24 V Kreisen sind auch die Normen EN
60204-1 (Leitungs- und Brandschutz) sowie
die EN 61131-1 und -2 (Betriebszustände und
Speicherung) anzuwenden. Konkret bedeutet
das, einen Netzausfall von 10 ms ohne Fun -
ktionseinschränkung zu verkraften, was den
Einsatz von großen Eingangskapazitäten ver-
langt. Im weiteren müssen Gefahr bringende
Überströme innerhalb von 5s auf ein unge-
fährliches Niveau reduziert werden. Erschwert
wird die Auslegung zusätzlich dadurch, dass
heute viele, parallele Verbraucher über ein
Schutzelement versorgt werden.
LÜTZE LOCC-Box – Das intelligente
Stromüberwachungssystem
Bild 2 : LOCC-Box Einzelmodul
Ideal wäre eine Lösung, die einerseits kapazi-
tive Lasten optimal bedient um schwere
Lasten starten zu können und im Betrieb ei-
nen Überstrom schnell erkennt und nur den
betroffenen Pfad abschaltet. Natürlich sollte
ein solches System den Fehler speichern, um
eine Gefahr durch erneutes Einschalten zu
verhindern und eine Fehlerdiagnose ermög-
lichen. Das LÜTZE LOCC-Box System erfüllt
diese Anforderungen in einem modularem
Aufbau mit weiteren intelligenten Funktionen.
Um den unterschiedlichsten Anforderungen
an das Ausschaltverhalten gerecht zu wer-
den, besitzt das LOCC-Box System die
Möglichkeit über einen Schalter, zehn unter-
schiedliche Charakteristiken einzustellen.
Dabei können sowohl die bekannten
Charakteristiken aus dem Automatenbereich,
aber eben insbesondere kundenspezifische
Charakteristiken implementiert werden. Zu -
sätzlich ist der Nennstrombereich mit einra-
stenden Stellungen von 1 A bis 10 A anwähl-
bar. Der einstellbare Strombereich und
Charakteristik ist bei Nachrüstungen von gro-
ßer Bedeutung, da hier der Geräteschutz oft-
mals geändert und angepasst werden muss.
Als zusätzliche Information wird über eine
LED die Auslastung des Pfades angezeigt.
Mit Erreichen von 90% des eingestellten
Stromwertes geht die Status LED in den blin-
kenden Zustand über. Im Falle einer Ab -
schaltung durch Überstrom oder Kurzschluss
wird neben der visuellen Anzeige über eine
rote LED.
15
Ein 24 V Signal als Sammelstörmeldung ge -
setzt. Damit entfällt das Installieren und Ver -
drahten von zusätzlichen Hilfskontakten. Das
Wiedereinschalten nach Behebung des Feh lers
erfolgt dann entweder über den am Gerät
befindlichen mechanischen Schalter oder über
Fernsteuerung aus der Anlage heraus. Diese
kanalbezogene Schaltmöglichkeit ist insbeson-
dere in der Inbetriebnahmephase einer Anlage
von enormer Wichtigkeit, da so einzelne
Anlagenteile gezielt zugeschaltet und überprüft
werden können.
LOCC-Box
Praxisgerecht und Rationell
Die Überwachungsfunktion an sich ist die eine
Seite der Medaille. Die Kehrseite ist in vielen
anderen Systemen die dazugehörige
Mechanik. Betrachtet man den Markt, so wer-
den häufig mehrkanalige Lösungen angeboten,
die nur dann Sinn machen, wenn exakt die zur
Verfügung stehenden Kanäle benötigt werden.
Trifft das nicht zu, oder muss man nachträglich
nur einen Kanal zusätzlich implementieren, ver-
schenkt man Geld und Platz. Ein weiterer
Nachteil dieser Lösung ist das Schleifen von
bis zu 40 A über eine Leiter platte. Das bedeutet
eine enorme Belastung des Trägermaterials
und eine Unterbrechung der gesamten
Versorgung im Falle eines Gerätetausches.
Das was in anderen Be reichen der
Automatisierungstechnik seit über 10 Jahren
Stand der Technik ist bietet sich auch hier als
ideale Lösung im Hochmodularen Aufbau!
Auch hier setzt das LOCC-Box System neue
Maßstäbe. Der einkanalige Aufbau mit allen
beschriebenen Funktion bietet die höchstmögli-
che Flexibilität. Wie unten zu sehen ist, kann
Elektronische Lastüberwachung · Grundlagen
der Kunden entscheiden, ob jedes Modul ein-
zeln, oder über die System ver sor gung
(Einspeiseklemme, Kupfer Schiene,
Endklemme) die Versorgung erfolgt. Der be -
sondere Vorteil dieser Art von Einspeisung ist
der schraubenlose Kontaktschlitten, der einen
Tausch einzelner Kanäle im Betrieb und ohne
Unterbrechung der gesamten Versorgung
ermöglicht. Zusätzlich ergibt sich daraus die
Funktion des Freischaltens einzelner Pfade, um
notwendige Arbeiten gefahrlos durch führen zu
können. Der maximale Einspeise strom wird
durch die 6mm2Klemme bestimmt und beträgt
DC 40 A. Durch die geringe Bau breite von nur
8,1 mm ergibt sich selbst bei einem Aufbau mit
40 Kanälen eine Baubreite von nur 340 mm.
Das Systemgehäuse runden
Bezeichnungsschilder, Plombiermöglichkeit und
ein Brückungssystem zum Schleifen von
Signalen ab.
Standard Anwendung
ohne Einspeiseset Art.-Nr. 716425 mit Einspeiseset Art.-Nr. 716425
Einzelaufbau mit
Distanzklemme
Leergehäuse als
Platzhalter
Die Einspeisung
der Versorgungs-
spannung erfolgt
direkt an der
Federzugklemme 6.
DC 12/24 V:
Klemme 6
0 V (Bezug):
Klemme 5
Die Distanz-
klemme
Art.-Nr.
716422
dient als Ab-
standshalter
bzw. als Iso-
lationsplatte.
Einspeisung
über die
Federzug-
klemme 6.
Das Leergehäuse
ohne Kontakte
Art.-Nr. 716424
kann als Platzhalter
für zukünftige
Erweiterungen
eingesetzt werden.
Die Einspeisung
der Versorgungs-
spannung erfolgt
über die Einspeise-
klemme.
0 V (Bezug): Klemme 5
DC12/24 V
Doppelte Einspeisung links Zutzliche Einspeisung in
der Mitte Zusätzliche Einspeisung rechts oder
Abgang zum nächsten Block
Art.-Nr.
716421
Art.-Nr.
716425
DC
12/24 V
Brückungskamm
(weiß)
Art.-Nr.
716425
DC 24 V
DC
12/24 V
DC
12/24 V DC
12/24 V nächster
Block
DC
12/24 V
Anwendung mit zusätzlicher
Einspeiseklemme Einspeiseset Art.-Nr. 716425
und Einspeiseklemme Art.-Nr. 716421
Die Einspeiseklemme ist an der linken Seitenwand mit einem
Durchbruch versehen. Damit ist eine variable Positionierung im
Systemaufbau möglich. Der max. Summenstrom kann somit
erhöht werden. Max. 160 A / 4 Einspeisungen
LCOS-CC • Anwendungsbeispiele
Steckplätze
Controlled Power
max. 32 *
Steckplätze
Controlled Power
max. 32 *
Daten*
Zwischeneinspeisung
z.B. Schaltnetzteil Art.-Nr.: 722814
DC 24 V, 100 A.
5, 6
* Variante mit Feldbus - Produktausführung auf Anfrage
16
17
Standard Anwendung
mit Einspeiseset Art.-Nr. 716425
Last
(Verbraucher)
Aufbau der
0 V-Sammel-
klemme mit dem
Einspeiseset
Art.-Nr. 716425
PIN-Nr. 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
PIN-Nr. 5, 6
5, 6
1-4
1-4
z.B. Schaltnetzteil Art.-Nr.: 722811 DC 24 V, 40 V
DC 24 V, 100 A.
LOCC-Box / LOCC-Box-Net • Anwendungsbeispiele
18
Zeigt den Betriebszustand,
Strombereich / Charakteristik,
die Auslastung der Kennlinie
sowie die momentanen Werte
von Strom und Spannung an
LOCC-Pads • Monitoringsoftware
LOCC-Pads*
Software für die Parametrierung der LOCC-Box-Net
sowie der Analyse und Diagnose von DC 12 / 24 V-Kreisen
Zeigt die
Parameter der
ausgewählten
Kennlinie an
Einstellparameter für
die parametrierbare
Kennlinie Nr. 10
Gibt die aktuellen
Zählerstände des
angewählten
Modules wieder
Übersicht aller angeschlossenen Module
Aufzeichnung aller Ereignisse wie
“AN”, “AUS” oder “KURZSCHLUSS”
mit Datum und Uhrzeit
Plotterfunktion für das angewählte Modul - Strom / Spannungsverlauf (Analyse)
* in Verbindung mit einem Gateway (CANopen,EtherCAT, Profinet-IO, Profibus-DP)
Menü “Extra”
Gesamtansicht
LCOS-PS120 Ultracompact 120 W DIN Rail Schaltnetzteile
Diese Schaltnetzteilfamilie ermöglicht neben der Standardmontage auch den direkten Einsatz im
modularen LÜTZE Gehäusesystem LCOS. Dadurch eröffnen sich dem Anwender viele neue
Einsatzbereiche, die durch einzigartige technische Features ergänzt werden:
Extrem kompakt: 35 x 100 x 110 mm
Sehr hohe Effektivität: > 93 %
Verstärkter Schutz gegen Überspannungen
Einfacher Parallel Betrieb über Downslope Kennlinie
Netzteil Ausgang über Remote Kanal schaltbar
Störmeldeausgang
Power Boost 150 %
Energiebus (optional)
Active PFC
-25 °C bis +50 °C ohne Derating; maximale Temperatur 70° C
Optional:
Analogausgang 0-10 V oder 4-20 mA äquivalent
um Ausgangsstrom
• Interner Datenbus zum Betrieb innerhalb der
modularen LCOS Systems
• Sense Anschluss für automatische Spannungsnachregelung
Einheitliche Gehäusestruktur im Bereich von 30 W bis 120 W
Federanschlusstechnik, steckbar
Push-In Anschluss, steckbar
Applikationen: Immer dann, wenn eine hohe Verfügbarkeit unabdingbar ist:
Maschinen- und Anlagenbau, Prozess- und Verfahrenstechnik
Telekommunikation, Erneuerbare Energien
Viele neue Einsatzbereiche und einzigartige
technische Features:
Die neuen LCOS-PS Ultracompact Schaltnetzteile
Control Solutions
20
*S Artikel auf Lager
AArtikel kurzfristig verfügbar
RArtikel auf Anfrage
Spannungsversorgung · LCOS-PS geregelt, 30 Watt
Primär getaktete Schaltnetzteile, PFC, einphasig
Eingang: Weitbereichseingang AC 100 V – 240 V
Ausgang: 24 V, einstellbar
Maßzeichnung
Anschlussbild
Beschreibung Art.-Nr. Typ VE
Funktionsbaugruppe Push-In (ohne Funktionsträger)
Ausgangsspannung/-strom DC 24 V/1,25 A 779101.0213 S* LCOS-PS-1-30-24 1
Eingangsseite 779101.0213
Anzahl Phasen 1
Nennspannung UNAC 100–240 V
Nennfrequenz fN50 Hz / 60 Hz
Nennstrom IN0,35 A @ AC 230 V
Einschaltstrom <10 A @ AC 230 V
Interne Sicherung 2 A Typ-T AC 250 V
Externe Sicherung 6 A Typ-B (IEC 60947-2 / UL 1077)
Power factor correction P.F.C. 0,59
Ausgangsseite
Nennspannung UN24 V (SELV)
Nennstrom IN1,25 A
Ausgangsstrom max. 1,4 A
Kurzschlussstrom
Einstellbereich Uout min./Uout max. DC 23–27,5 V
Lastregelung <0,5 %
Spannungsregelung <0,5 %
Ripple and Noise 100 mV pp
Netzausfallüberbrückung >20 ms
Parallel-/Redundanzbetrieb max. 2 Geräte
Wirkungsgrad 89 %
Schutzbeschaltung Überspannungsbegrenzung
Überspannungsbegrenzung <32 V
Verlustleistung (Nominalbetrieb)
max.
Kurzschlussverhalten Hiccup
Statusanzeigen
Statusanzeige Ausgang DC ON, grün 21,6 V
Überwachung
Überwachung DC ON, open collector
Schaltspannung DC 30 V
Schaltstrom max. 0,100 A
Remote Eingang
Steuerspannung –
Steuerstrom
ON/OFF –
Allgemeine Daten
Isolationsspannung Ausgang/GND DC 0,5 kVeff
Isolationsspannung Eingang/Aus-
gang AC 2,5 kVeff
Isolationsspannung Eingang/GND AC 1,5 kVeff
Arbeitstemperaturbereich -25 °C … +70 °C (für UL Anwendungen: Umgebungstemperatur max. +55 °C)
Derating >50 °C: -1 W/°C
Lagertemperaturbereich -2C…+8C
MTBF >500000 h: SN29500 / >150000 h: MIL HDBK 217F
Relative Luftfeuchte 20 – 95 % RH, nicht kondensierend
Kühlung Luftselbstkühlung
Gehäusefarbe kieselgrau
Gehäusematerial PA 6.6 (UL 94 V-0, NFF I2, F2)
Montage aufrastbar auf Hutschiene TS35 (EN 60715)
Einsatzhöhe 2000 m (-7,5 W/1000 m oder 5 °C/1000 m)
Einbaulage vertikal
Schutzart IP20 (EN 60529)
Schutzklasse II (nur mit angeschlossener Funktionserdung)
Überspannungskategorie II (IEC 664-1)
Verschmutzungsgrad 2
Gewicht 0,180 kg/St.
Anschlussart Push-In 0,08 mm2 – 2,5 mm2AWG 28 – AWG 12 Eingang: 3-polig Ausgang: 8-po-
lig
Maße (B×H×T) 22,5 × 100,0 × 110,0 mm
Zertifizierungen CE, cULus (E249179)
Normen EN 61204-3:2000, EN 60950-1:2006+A1:2010+A2:2013, EN 61000-6-2:2005, EN
61000-6-4:2007, EN 61010-1:2010, EN 50581:2012
21
*S Artikel auf Lager