Keller Lufttechnik GmbH + Co. KG

Recycling-Kunststoffproduzent Aurora setzt Maßstäbe

Aurora Kunststoffe, Hersteller sogenannter Recompounds, macht aus einem staubigen
Geschäft eine saubere Sache: Produktionsleiter Alexander Schweinle entschied sich für
CLEACOM von Keller Lufttechnik – eine maßgeschneiderte Lösung für reine Luft in der
Kunststoffproduktion.

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Recycling-Kunststoproduzent Aurora setzt Maßstäbe
Aurora Kunststoe, Hersteller sogenannter Recompounds,
macht aus einem staubigen Geschäft eine saubere Sache: Pro-
duktionsleiter Alexander Schweinle entschied sich für CLEA-
COM von Keller Lufttechnik eine maßgeschneiderte Lösung
für reine Luft in der Kunststoproduktion.
Wer das Recyclen von thermoplastischen Kunststoen kennt, weiß: Es ist ein anspruchs-
volles und staubiges Geschäft. Umso erstaunter seien Besucher, wenn sie die Fertigung
bei Aurora sähen. Dort sorgen Absauganlagen von Keller Lufttechnik für reine Luft.
Kunststo ist der Tausendsassa unter den Werkstoen: Je nach Re-
zeptur besitzt das unverwüstliche Material andere Eigenschaften und
lässt sich so beispielweise zum Bürostuhl, zur Autotürverkleidung,
zum Kabelkanal oder zum Folientunnel verarbeiten. Aus unserem Le-
ben ist es nicht mehr wegzudenken. Heute hat die Nutzung des neut-
ralen Materials jedoch ein „Geschmäckle“, wie die Schwaben sagen
würden. Es ist zum Synonym für Umweltsünde geworden. Die Branche
benötigt neue Nachhaltigkeitskonzepte. Die Aurora Kunststoe GmbH
aus Neuenstein im Nordosten Baden-Württembergs liefert Lösungen:
Das Unternehmen bietet sogenannte Recompounds an, recyceltes
Kunststogranulat in einer Qualität, die neuer Ware entspricht. „Bei
der Herstellung von Kunststoteilen entsteht etwa fünf Prozent
Ausschuss. Wir kaufen diese Produktionsabfälle auf und verwandeln
sie in neuen hochwertigen Rohsto“, sagt Alexander Schweinle, Pro-
duktionsleiter bei Aurora Kunststoe.
Recompound-Herstellung erfordert Spezialwissen
Die Aurora Fachleute untersuchen ihr Ausgangsmaterial zunächst
mittels Spektralanalyse im Labor, um die Zusammensetzung genau zu
kennen. Anschließend zermahlen sie die Kunststoteile in kleine
Stücke. Ein Teil des Mahlguts wird direkt verkauft, der Großteil aller-
dings durch Zugabe von Additiven in einem erneuten Extrusionspro-
zess zu erstklassigem Recompound verarbeitet, aus dem sich neue
Produkte >
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herstellen lassen. „Wir besitzen das nötige Fachwissen und die
Erfahrung, um diesen Prozess zu beherrschen“, berichtet Alexander
Schweinle. „In unserem Labor entstehen immer wieder neue
Recyclingkunststo-Rezepturen für die unterschiedlichsten
Anwendungsfelder. Mit unserer eigenen Spritzgussmaschine testen
wir sie direkt.“
An den Extrudern entweichen neben Stäuben auch klebrige Dämpfe. Diese
kniige Luftreinigungsaufgabe löst der Nassabscheider VDN-TA, der für gute
Luft an den Extrudern und in der Halle sorgt.
Produktion vergrößert
Auf seine hoch moderne Compoundierungsanlage ist Alexander
Schweinle besonders stolz. „2017 brannte unser altes Gebäude ab
und wir errichteten eine neue, größere Halle“, sagt der Produkti-
onsleiter. „Im Februar 2019 gingen dort – statt vormals drei – fünf
Extruder in Betrieb. Komplett ausgebaut, fasst die Halle sieben Li-
nien. Derzeit produzieren wir über 50 Tonnen Compounds pro Tag.“
Für die Zukunft rechnet Aurora mit steigender Nachfrage. „Ich bin
mir sicher, dass es über kurz oder lang eine gesetzlich vorgeschrie-
bene Recycling-Quote geben wird“, sagt Schweinle.
Investition in reine Luft
Mit der neuen Halle investierte Aurora auch in High-Tech-Maschi-
nen. „Wer das Recyclen von thermoplastischen Kunststoen kennt,
weiß: Es ist ein anspruchsvolles und staubiges Geschäft“, sagt
Schweinle. Umso erstaunter seien Besucher, wenn sie die Ferti-
gung bei Aurora sähen. Dort sorgen Absauganlagen von Keller
Lufttechnik für reine Luft. Die Halle sieht tipptopp aus. „Wer in
unserer Branche sauber arbeiten möchte, kommt um CLEACOM
von Keller Lufttechnik nicht herum“, lautet das Fazit von Alexander
Schweinle, der im Vorfeld seiner Investition umfangreiche Markt-
recherchen anstellte. CLEACOM steht für Clean Compounding. Kel-
ler Lufttechnik entwickelte dieses Abscheidekonzept speziell für
Kunststo¬hersteller. Es verbindet die Trockenabscheidung, die
beim Wiegen und Mischen der Rohstoe zum Einsatz kommt, mit
einem Nassabscheide-System für den Extrusionsprozess.
Trockenabscheider für Dosierwaagen
Thomas Nägele, Projektverantwortlicher bei Keller Lufttechnik,
passte die CLEACOM Technik gemeinsam mit dem Produktionslei-
ter an die spezischen Anforderungen bei Aurora an. Er berichtet:
„An den Dosierwaagen, auf der die Zuschlagstoe gewogen und
zudosiert werden, entstehen Stäube, die teilweise hoch reaktiv
und explosiv sind. Wir haben unseren Trockenabscheider VARIO,
mit dem alle fünf Linien verbunden sind, daher mit dem konstrukti-
ven Explosionsschutz ‚ProVent‘ ausgestattet, ein System zur am-
menlosen Druckentlastung in Gebäuden.“ Die Absauganlage ist
bereits auf einen künftigen Ausbau ausgelegt. Ein integrierter Fre-
quenzumrichter passt die Leistung des Entstaubers automatisch
dem Bedarf an und reduziert damit den Stromverbrauch. Kommen
weitere Dosierstationen hinzu, ergänzen die Fachleute lediglich
die Erfassungseinheiten.
Sind die Filterelemente in der zentralen Anlage staubbelastet und
ein bestimmter Dierenzdruck erreicht, sorgt ein Druckluftimpuls
für eine automatische Abreinigung. Ein Filterwechsel ist erst nach
15.000 bis 20.000 Betriebsstunden fällig. „Wir wechseln bei Be-
darf lediglich die Bigbags, in die die Stäube fallen“, berichtet Ale-
xander Schweinle. Einmal im Jahr kommen Keller-Fachleute und
warten die Anlage.
Nassabscheider für Extrusionsprozess
Die kniigere Luftreinigungsaufgabe löst der Nassabscheider
VDN-TA, der für gute Luft an den Extrudern sorgt. Die Extruder stel-
len aus dem vorher zusammengestellten Materialgemisch unter
hohen Temperaturen eine homogene, zähe Kunststomasse her,
die sie durch feine Önungen pressen. Es entstehen spaghettiarti-
ge Endlosfäden, die mit Wasser abgekühlt und dann in kleine Stü-
cke geschnitten werden. Auf einer Rüttelspirale „beruhigt“ sich
das Material bevor das fertige Granulat in einen Auangbehälter
fällt. An den Extrudern entweichen neben Stäuben auch klebrige
Dämpfe. Mit einer trockenen Abscheidung ist diesen Emissionen
nicht beizukommen. Alexander Schweinle bestätigt das. „Das Er-
gebnis der Trockenabscheidung in der alten Produktionshalle war
katastrophal. Die klebrigen Stäube setzten sich in jede Spalte des
Abscheiders sowie im Extruder und in der Halle ab. Nur wenige
Stunden nach einem Putzprozess bildete sich wieder Staub“, erin-
nert er sich. Durch das nasse Abscheideverfahren spielen Reini-
gungsarbeiten heute eine untergeordnete Rolle und die Aurora-
Mitarbeiter haben mehr Zeit, sich ihrem Kerngeschäft und der
Qualitätskontrolle zu widmen.
Wassernebel nehmen klebrige Stäube auf
„Um die Rohrleitungen frei zu halten, benetzen wir die klebrigen
Partikel bereits bei ihrem Eintritt ins Rohrleitungssystem mit Was-
ser. Wir nutzen das Venturi-Prinzip, um dafür einen gleichmäßigen
Nebel zu erzeugen“, sagt Thomas Nägele. Tritt das Rohgas schließ-
lich in den Abscheider ein, wird es dort durch eine weitere Venturi-
Düse benetzt. Mittels Fliehkraft trennt die Anlage anschließend
die feinen fremdstobeladenen Wasserpartikel vom Luftstrom. Bei
großen Anlagen, wie der von Aurora, gelangt das Wasser anschlie-
ßend in eine riesige Wanne. Dort setzen sich die Fremdstoe nach
einiger Zeit ab. Ein Schlammräumer klärt das Wasser, das dann
erneut nutzbar ist.>
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Wassernebel nehmen klebrige Stäube auf
„Um die Rohrleitungen frei zu halten, benetzen wir die klebrigen Parti-
kel bereits bei ihrem Eintritt ins Rohrleitungssystem mit Wasser. Wir
nutzen das Venturi-Prinzip, um dafür einen gleichmäßigen Nebel zu
erzeugen“, sagt Thomas Nägele. Tritt das Rohgas schließlich in den
Abscheider ein, wird es dort durch eine weitere Venturi-Düse benetzt.
Mittels Fliehkraft trennt die Anlage anschließend die feinen fremd-
stobeladenen Wasserpartikel vom Luftstrom. Bei großen Anlagen,
wie der von Aurora, gelangt das Wasser anschließend in eine riesige
Wanne. Dort setzen sich die Fremdstoe nach einiger Zeit ab. Ein
Schlammräumer klärt das Wasser, das dann erneut nutzbar ist.
„Was den korrekten Umgang mit dem Wasser angeht, verwies uns
Keller Lufttechnik an ihren Partner hebro chemie. Das Unternehmen
beriet uns, was zu tun ist, um dem Wachstum von Mikroorganismen
vorzubeugen und die Fremdstoe zuverlässig zu binden. Dadurch ist
das Wasser, das wir in den Kreislauf zurückführen, sehr sauber“, sagt
Alexander Schweinle. „Zurück bleibt etwa eine Gitterbox Schlamm
pro Monat, die wir einem spezialisierten Entsorger übergeben.“
Passgenaue Lösungen für individuelle Herausforderungen
Dass es in der neuen Aurora-Produktionshalle so sauber zugeht, ist
auch auf die gute Zusammenarbeit zwischen Aurora und Keller Luft-
technik zurückzuführen. „Wir haben die Anlage gemeinsam entwickelt
und für einige spezielle Herausforderungen besondere Lösungen ge-
funden“, bestätigt Alexander Schweinle. Zum Beispiel gäbe es eine
Dichtung am Extruder, die sich an der Kupplung zwischen Eingebläse
und Materialförder-Schnecke bende. „Obwohl wir die Dichtung
regelmäßig nachziehen, tritt dort immer wieder feines Pulver aus. Frü-
her bekamen es unsere Beschäftigten direkt ab. Außerdem backte es
an der warmen Oberäche des Extruders fest“, erklärt der Kunststo-
Fachmann. „Heute haben wir an dieser Stelle eine Erfassung, die den
Staub sofort absaugt. Das funktioniert hervorragend.“
„Alles läuft reibungslos“
Sechs Tage in der Woche arbeiten die Beschäftigten bei Aurora im
Dreischichtbetrieb. Damit die Produktion nicht stillsteht, ist Aurora auf
eine funktionierende Absaugung angewiesen. „Wir pegen die Ab-
scheider daher sehr gewissenhaft“, sagt Alexander Schweinle. Sams-
tags sei Putztag, damit am Montag alles wieder reibungslos laufe. Der
Ventilator des Nassabscheiders ist mit einem Schwingungssensor
ausgestattet. Dieser meldet, wenn das Gebläse unrund läuft und das
Ventilatorlaufrad bald getauscht oder gereinigt werden muss. „Auf
diese Weise hat Aurora ausreichend Vorlauf und kann den Stillstand
für den Ersatzteilwechsel so planen, dass er mit der Produktion gut
vereinbar ist“, erläutert Thomas Nägele.
Alexander Schweinle ist sehr zufrieden mit seiner Entscheidung für
CLEACOM. „Wir haben das hauptsächlich für die Mitarbeiter ge-
macht“, sagt er. „Ich merke jedoch, wie sehr die saubere Produktion
bei Aurora Kunststoe auch dem Ansehen unseres Unternehmens bei
Kunden, Lieferanten und in der Öentlichkeit zu Gute kommt.“
KUNDEN ÜBER KELLER
Aurora Kunststoe produziert aktuell mit fünf Extrudern über 50 Tonnen Recompounds pro Tag. Für die Zukunft rechnet Aurora mit steigender Nachfrage, vor allem wenn es eine
gesetzlich vorgeschriebene Recycling-Quote geben wird.

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