
» KUNDEN ÜBER KELLER
herstellen lassen. „Wir besitzen das nötige Fachwissen und die
Erfahrung, um diesen Prozess zu beherrschen“, berichtet Alexander
Schweinle. „In unserem Labor entstehen immer wieder neue
Recyclingkunststo-Rezepturen für die unterschiedlichsten
Anwendungsfelder. Mit unserer eigenen Spritzgussmaschine testen
wir sie direkt.“
An den Extrudern entweichen neben Stäuben auch klebrige Dämpfe. Diese
kniige Luftreinigungsaufgabe löst der Nassabscheider VDN-TA, der für gute
Luft an den Extrudern und in der Halle sorgt.
Produktion vergrößert
Auf seine hoch moderne Compoundierungsanlage ist Alexander
Schweinle besonders stolz. „2017 brannte unser altes Gebäude ab
und wir errichteten eine neue, größere Halle“, sagt der Produkti-
onsleiter. „Im Februar 2019 gingen dort – statt vormals drei – fünf
Extruder in Betrieb. Komplett ausgebaut, fasst die Halle sieben Li-
nien. Derzeit produzieren wir über 50 Tonnen Compounds pro Tag.“
Für die Zukunft rechnet Aurora mit steigender Nachfrage. „Ich bin
mir sicher, dass es über kurz oder lang eine gesetzlich vorgeschrie-
bene Recycling-Quote geben wird“, sagt Schweinle.
Investition in reine Luft
Mit der neuen Halle investierte Aurora auch in High-Tech-Maschi-
nen. „Wer das Recyclen von thermoplastischen Kunststoen kennt,
weiß: Es ist ein anspruchsvolles und staubiges Geschäft“, sagt
Schweinle. Umso erstaunter seien Besucher, wenn sie die Ferti-
gung bei Aurora sähen. Dort sorgen Absauganlagen von Keller
Lufttechnik für reine Luft. Die Halle sieht tipptopp aus. „Wer in
unserer Branche sauber arbeiten möchte, kommt um CLEACOM
von Keller Lufttechnik nicht herum“, lautet das Fazit von Alexander
Schweinle, der im Vorfeld seiner Investition umfangreiche Markt-
recherchen anstellte. CLEACOM steht für Clean Compounding. Kel-
ler Lufttechnik entwickelte dieses Abscheidekonzept speziell für
Kunststo¬hersteller. Es verbindet die Trockenabscheidung, die
beim Wiegen und Mischen der Rohstoe zum Einsatz kommt, mit
einem Nassabscheide-System für den Extrusionsprozess.
Trockenabscheider für Dosierwaagen
Thomas Nägele, Projektverantwortlicher bei Keller Lufttechnik,
passte die CLEACOM Technik gemeinsam mit dem Produktionslei-
ter an die spezischen Anforderungen bei Aurora an. Er berichtet:
„An den Dosierwaagen, auf der die Zuschlagstoe gewogen und
zudosiert werden, entstehen Stäube, die teilweise hoch reaktiv
und explosiv sind. Wir haben unseren Trockenabscheider VARIO,
mit dem alle fünf Linien verbunden sind, daher mit dem konstrukti-
ven Explosionsschutz ‚ProVent‘ ausgestattet, ein System zur am-
menlosen Druckentlastung in Gebäuden.“ Die Absauganlage ist
bereits auf einen künftigen Ausbau ausgelegt. Ein integrierter Fre-
quenzumrichter passt die Leistung des Entstaubers automatisch
dem Bedarf an und reduziert damit den Stromverbrauch. Kommen
weitere Dosierstationen hinzu, ergänzen die Fachleute lediglich
die Erfassungseinheiten.
Sind die Filterelemente in der zentralen Anlage staubbelastet und
ein bestimmter Dierenzdruck erreicht, sorgt ein Druckluftimpuls
für eine automatische Abreinigung. Ein Filterwechsel ist erst nach
15.000 bis 20.000 Betriebsstunden fällig. „Wir wechseln bei Be-
darf lediglich die Bigbags, in die die Stäube fallen“, berichtet Ale-
xander Schweinle. Einmal im Jahr kommen Keller-Fachleute und
warten die Anlage.
Nassabscheider für Extrusionsprozess
Die kniigere Luftreinigungsaufgabe löst der Nassabscheider
VDN-TA, der für gute Luft an den Extrudern sorgt. Die Extruder stel-
len aus dem vorher zusammengestellten Materialgemisch unter
hohen Temperaturen eine homogene, zähe Kunststomasse her,
die sie durch feine Önungen pressen. Es entstehen spaghettiarti-
ge Endlosfäden, die mit Wasser abgekühlt und dann in kleine Stü-
cke geschnitten werden. Auf einer Rüttelspirale „beruhigt“ sich
das Material bevor das fertige Granulat in einen Auangbehälter
fällt. An den Extrudern entweichen neben Stäuben auch klebrige
Dämpfe. Mit einer trockenen Abscheidung ist diesen Emissionen
nicht beizukommen. Alexander Schweinle bestätigt das. „Das Er-
gebnis der Trockenabscheidung in der alten Produktionshalle war
katastrophal. Die klebrigen Stäube setzten sich in jede Spalte des
Abscheiders sowie im Extruder und in der Halle ab. Nur wenige
Stunden nach einem Putzprozess bildete sich wieder Staub“, erin-
nert er sich. Durch das nasse Abscheideverfahren spielen Reini-
gungsarbeiten heute eine untergeordnete Rolle und die Aurora-
Mitarbeiter haben mehr Zeit, sich ihrem Kerngeschäft und der
Qualitätskontrolle zu widmen.
Wassernebel nehmen klebrige Stäube auf
„Um die Rohrleitungen frei zu halten, benetzen wir die klebrigen
Partikel bereits bei ihrem Eintritt ins Rohrleitungssystem mit Was-
ser. Wir nutzen das Venturi-Prinzip, um dafür einen gleichmäßigen
Nebel zu erzeugen“, sagt Thomas Nägele. Tritt das Rohgas schließ-
lich in den Abscheider ein, wird es dort durch eine weitere Venturi-
Düse benetzt. Mittels Fliehkraft trennt die Anlage anschließend
die feinen fremdstobeladenen Wasserpartikel vom Luftstrom. Bei
großen Anlagen, wie der von Aurora, gelangt das Wasser anschlie-
ßend in eine riesige Wanne. Dort setzen sich die Fremdstoe nach
einiger Zeit ab. Ein Schlammräumer klärt das Wasser, das dann
erneut nutzbar ist.>