Absaugtische Hersteller

Absaugtische erfassen luftgetragene Emissionen direkt an der Quelle, führen sie einer Filteranlage zu und stabilisieren dadurch die Luftqualität am Arbeitsplatz. Die lokale Punktabsaugung schützt Beschäftigte, ohne den Arbeitsprozess zu beeinträchtigen, und sichert konstante Arbeitsbedingungen in der Fertigungshalle.

Grundlagen und Funktionsweise von Absaugtischen

Der Absaugstrom entsteht durch einen Ventilator, der Unterdruck erzeugt. Luft strömt über Öffnungen in der Arbeitsfläche oder an der Rückwand ein. Partikel und Gase gelangen über Kanäle zur Aufbereitung, die gereinigte Luft wird kontrolliert abgeführt.

Emissionserfassung am Arbeitstisch

Die Einströmung wird so geführt, dass Strömungskurzschlüsse ausbleiben und Emissionen quellnah erfasst werden. Seitliche Leitbleche mindern Querströmungen, bei horizontal ziehendem Rauch verbessert eine Rückwandabsaugung im Rückwandsystem die flächige Erfassung.

Bestandteile und ihre Rolle

• Arbeitstisch: Tragfähige Arbeitsfläche mit Rost oder perforierter Platte. Materialien: Stahlblech, Edelstahl oder Kunststoff.
• Ventilatorraum: Gehäuse mit Isolierung und Schalldämmung zur Reduzierung des Geräuschpegels.
• Rohrleitung: Strömungsoptimierte Rohrleitung verbindet Erfassungszone und Reinigungseinheit.
• Filtration: Filterpatronen und nachgeschaltete Medien. Filterfläche und Aufbau werden an Staubklasse und Gasanteil angepasst.
• Optionen: Rückwandsystem mit Rückwandpanel, Rückwandabsaugung, Funkenschutzvorrichtung, integrierte Arbeitsbeleuchtung.

Einsatzbereiche und typische Anwendungen

Typische Vorgänge sind Schweißarbeit sowie Trennverfahren wie Brennschneiden, Plasmaschneiden und präzise Schneidarbeiten. Schweißumgebungen und die Schneidrauchabsaugung stellen besondere Anforderungen an Strömungsführung und Funkenschutz.

In der Werkstatt entstehen bei der Metallbearbeitung Metallstaub und Schneidstaub, bei Lackierarbeiten und Mischtisch-Arbeiten auch Ölnebel sowie Lösemitteldämpfe. Bei der Kunststoffbearbeitung unterscheiden sich Partikelgrößen und Ladungseffekte vom Verhalten metallischer Emissionen.

Wichtige technische Eigenschaften und Ausstattungsmerkmale

Die Dimensionierung der Filterfläche bestimmt Standzeit und Druckverlust. Die Luftführung in der Lufttechnik steuert die Erfassungsgeschwindigkeit. Schutzvorrichtungen wie eine Funkenschutzvorrichtung verringern Brandrisiken.

Quantifizierbare Leistungsdaten und Normenbezug

Typische Absaugleistungen liegen je nach Standardgröße des Arbeitsplatzes zwischen 1.000 m³/h und 5.000 m³/h. Die Auslegung berücksichtigt Werkstückgeometrie, Öffnungsflächen und die geforderte Abführung nach Arbeitsvorschrift.

HEPA (High Efficiency Particulate Air) in H13 erreicht gemäß EN 1822-1:2019 mindestens 99,95%, H14 mindestens 99,995% bei 0,3 µm. Der übliche Geräuschpegel bewegt sich im Betrieb in 1 m Abstand zwischen 65 dB(A) und 75 dB(A).

Auswahlkriterien für das passende System

Am Anfang steht das Anforderungsprofil: Art und Menge der Stoffe, Temperatur, Funkenanteil, Leitfähigkeit und Mischungen. Daraus ergeben sich Erfassungskonzept, Filteroptionen und die Standardgröße des Tisches als Arbeitsplatzsystem.

• Arbeitsschutz: Schutzschirme, Strömungsführung und sichere Bedienung, dazu passende Arbeitsbeleuchtung und Sichtzonen.
• Regelkonformität: Nachweis der Grenzwerte, Dokumentation gemäß Arbeitsvorschrift und Medienentsorgung.
• Materialverträglichkeit: Kontaktflächen aus Edelstahl bei aggressiven Medien, Roste für Metall und Kunststoff.
• Peripherie: Platzbedarf der Rohrleitung und Zugänglichkeit für Wartung.

Betrieb, Reinigung und Entsorgung

Der Ventilatorbedarf beeinflusst direkt die Stromkosten. Standzeiten bestimmen Filterwechsel und die Entsorgung der Medien. Ein automatisches Reinigungssystem für Patronen startet per Knopfdruck oder differenzdruckgesteuert.

Für OEE (Overall Equipment Effectiveness) zählen stabile Volumenströme ohne ungeplante Stillstände. TCO (Total Cost of Ownership) umfasst Energie, Filter, Ersatzteile, Abführung der Reststoffe und Serviceintervalle.

Praxisbeispiel aus der Metallverarbeitung

Bei Richter Metalltechnik in einer Fertigungshalle mit Mischbetrieb aus Metallbearbeitung und Schweißarbeit erfasst ein Tisch mit 3.500 m³/h und H13-Filter Schweißrauch und Metallstaub. Der Geräuschpegel liegt bei 70 dB(A). Eine Funkenschutzvorrichtung verhindert Zündquellen beim Brennschneiden.

Die angenommene ausreichende Erfassung ohne Messung erwies sich als trügerisch. Staubmessungen an der Quelle führten zu Anpassungen: nachjustierte Rückwandabsaugung, strömungsruhigere Absaugtechnik und geänderte Leitbleche senkten die Raumkonzentration, ohne die Erreichbarkeit des Werkstücks zu beeinträchtigen.

Leitfaden zur Spezifikation und Herstellerübersicht

Technische Datenblätter der Anbieter nennen Volumenstrom, Druckverlust, Filterklassen und Geräuschwerte. Bekannte Absauganlagen stammen etwa von Nederman, Kemper, ULT, ESTA, Keller Lufttechnik, Teka, Hocker Polytechnik, AL-KO, Absaugwerk und Lödige.

In Katalogen sind diese Produkte häufig der Hauptkategorie Lufttechnik zugeordnet. Handelsangaben zu Warenkorb, Warenwert, Abholung, Erreichbarkeit, Rabattaktionen oder Newslettern sollten Spezifikationen wie Rückwandpanel, Funkenschutzvorrichtung oder Filteroptionen nicht überlagern.

Für den Arbeitsschutz am Schweißarbeitsplatz gilt: Geeignete Schutzausrüstung bereitstellen, Emissionen messen, Abführung dokumentieren und die Entsorgung der Reststoffe regelkonform organisieren.