Hallenabsaugung Hersteller

Eine Hallenabsaugung ist Teil der industriellen Anlagentechnik zur kontrollierten Luftführung in der Produktionshalle und in der Industriehalle. Sie schützt Personal, Maschinen und Produktgüte durch gezielte Erfassung, Abführung und Reinigung der Prozessluft.

Grundlagen und Funktionsweise

Notwendigkeit im Arbeitsumfeld

In Fertigungsumgebungen entstehen Partikel, Dämpfe und Gase aus Schweißarbeit, Schleifen, Laserprozessen, Klebanwendung und dem Umgang mit Schüttgütern. Diese Emissionen belasten Atemzonen, verschlechtern die Sicht und beeinträchtigen den Arbeitsschutz. Dadurch sinkt die Produktionsqualität.

Erfassung, Filterung und Luftführung

Die Lufterfassung erfolgt als Arbeitsplatzabsaugung an der Quelle oder als Raumlüftung zur Hallendurchmischung. Erfasste Luft strömt über eine Rohrleitung zur Filtereinheit, wo Vorabscheider, Patronenfilter und optional Aktivkohle Schadstoffe abtrennen.

High Efficiency Particulate Air (HEPA) nach EN 1822 wird bei Feinstaub eingesetzt. Klasse H13 erreicht ≥99,95 %, H14 ≥99,995 %. Je nach Betriebsweise wird gereinigte Luft als Umluftbetrieb zurückgeführt oder als Abluft nach außen geleitet, abgestimmt auf Stoffklasse und Wärmeverlust.

Systemvarianten und Anwendungsfelder

Eine Punktabsaugung erfasst konzentrierte Emissionen an festen Arbeitsplätzen. Raumlüftung mit Filtertürmen deckt diffuse Quellen und wechselnde Aufstellorte ab. Kombinierte Anlagen verbinden lokale Erfassung mit Hallendurchmischung und stabilisieren die Luftzirkulation.

Technische Spezifikationen und Leistungsmerkmale

Die Absaugleistung wird als Volumenstrom spezifiziert. Industrielle Anlagen liegen typischerweise zwischen 5.000–150.000 m³/h, abhängig von Hallengröße, Luftwechselrate und Prozessbedingungen gemäß VDI 2052.

Eine Fallstudie: In einer Metallverarbeitung mit 6.500 m² Fläche wurden vier Filtertürme à 35.000 m³/h installiert. Mit bedarfsgerechter Steuerung sank der Energieverbrauch um 18 %, und die Sichtweiten stiegen. Die Luftwerte lagen stabil unter den relevanten MAK-Werten (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration).

Geräusch und Energiehaushalt

Moderne Ventilatoren halten am Gerät in 1 m Abstand meist ≤70 dB(A) ein, konform mit DGUV-Regelwerken. Schalldämpfer und geräuscharme Aufstellorte reduzieren Tonalitäten in sensiblen Bereichen.

Wärmerückgewinnungsanlagen und intelligente Frischluftzuführung reduzieren Heizlasten. Rückwärmegrade bis 90 % senken Energiekosten, stabilisieren die Temperaturverteilung und verbessern die Energiebilanz.

Wartungsaufwand und Verfügbarkeit

Differenzdrucksensoren melden den optimalen Zeitpunkt für den Filterwechsel. Automatische Abreinigung, saubere Inspektionsöffnungen und klare Serviceintervalle halten die Ausfallzeit kurz und machen die Reinigung der Rohrleitung überschaubar.

Auswahlkriterien für passende Lösungen

Analyse von Umgebung und Emissionen

Grundlage bilden Hallengeometrie, Deckenhöhe, Luftwechsel, Personalbewegung und Prozessgegebenheiten. Schadstoffbelastung, Korngrößen und Gasphasen entscheiden über Filtereinheit, Absaugeinheit und Lüftungsanlage.

• Prozessbild: Schweißarbeit, Laserprozess, Schleifen, Klebanwendung, Umgang mit Schüttgütern
• Aufstellort: Wegefreiheit, Strömungswege, Luftzirkulation, Temperaturzonen
• Rahmenbedingung: Energieversorgung, Wärmeverlust, bauliche Reserven, Rohrleitungslängen
• Reinigung: Zugang für Wartung, Staubaustrag, sichere Abführung

Normen, Arbeitsschutz und Genehmigungen

Rechtskonformität umfasst MAK-Werte, TRGS, Explosionsschutz und Stofflisten. Zulassung und Antragstellung profitieren von vollständigen Stoffdaten, Filterklassen und Nachweisen zur Inbetriebnahme.

Betriebsweise, Regelung und Zusatzfunktionen

Bedarfsführung über Volumenstrom, Druckregelung und Hallensensorik verbessert die Leistung im Tagesverlauf. Optionen wie automatische Filterreinigung, geräuscharm geschaltete Ventilatoren und dynamische Zuschaltung von Frischluft adressieren wechselnde Lastspitzen.

Anwendungsspezifische Absauglösungen

• Metallverarbeitung: Schweißrauch, Schleifstaub, Metallspäne und feiner Schwebstoff erfordern robuste Filtermedien mit hoher Abscheideleistung und zuverlässigem Staubaustrag.
• Lackierbetriebe: Farboverspray und Farbnebel verlangen kombinierte Partikel- und Gasphasenfilter. Häufig ist Abluftbetrieb mit definierter Frischluftzuführung gefordert.
• Kunststoffindustrie: Thermische Emissionen und Mikropartikel benötigen temperaturstabile Filter, kontrollierte Durchmischung und präzise Luftführung.
• Laserprozesse: Feinpartikel und Reaktionsgase werden über mehrstufige Filter mit Aktivkohle behandelt. Strömungsführung hält Optiken sauber.

Klebanwendung mit lösungsmittelhaltigen Medien verlangt eng geführte Erfassung, dokumentierte Abführung und zusätzliche Gasphasenreinigung.

Marktübersicht und Projektdurchführung

Relevante Anbieter sind Keller Lufttechnik, TEKA, ESTA, Höcker Polytechnik, Schuko, KEMPER, ULT, Scheuch, Nederman, Camfil und Plymovent. Sie liefern Absauganlagen vom Einzelgerät bis zur zentralen Lüftungsanlage, inklusive Planung, Montage und Inbetriebnahme.

Technische Unterlagen stehen auf der Website meist als Download bereit. Konfiguratoren mit Warenkorb erleichtern Variantenvergleich und Stücklistenerstellung. Viele Hersteller hinterlegen Wartungspläne und Datenblätter für die spätere Dokumentation.

Terminologie und Dokumentation

In historischen Unterlagen oder OCR-Scans finden sich Schreibvarianten wie Metallspän, Schüttgüt, Laserprozeß oder Berücksirchtigung. Auch der Kurzbegriff Filtertürm taucht gelegentlich auf. Für auditsichere Dokumente sollten diese Begriffe normgerecht vereinheitlicht werden.