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Messsysteme

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Messsysteme sind strukturierte Einheiten zur Erfassung physikalischer Größen. Solche Systeme bestehen aus Sensorik, Signalaufbereitung, Schnittstellen und Auswerteeinheit und wandeln Messgrößen in elektrische Signale. Ergebnisse dienen Anzeige, Steuerung, Analyse und Speicherung. Genauigkeit und Rückführbarkeit sichern Kalibrierung, Justierung und Fehlerrechnung. Störeinflüsse wie Temperatur oder Querempfindlichkeit werden durch Abschirmung, Filterung und Synchronisation reduziert.

Herstellerliste Messsysteme

Friedrichstr. 1, 45128 Essen
Deutschland

Friedrich-Bergius-Ring 15, 97076 Würzburg
Germany

Veröffentlichungen zu Messsysteme

Distanzmessung mittels Distanzsensoren in der Laser-Sensorik

WayCon: Dank unterschiedlicher Messverfahren bietet die Lasersensorik den perfekten Sensor für jede Distanzmessung.

Messsysteme Wiki

Messsysteme bilden die Grundlage verlässlicher Entscheidungen in Technik und Naturwissenschaft. Sie erfassen Messgrößen, wandeln sie über Sensoren in Signale und liefern Daten für Steuerung, Analyse und Überwachung. Von Handinstrument bis vernetzter Plattform entstehen Messreihen, die Zustände objektiv beschreiben und Prozesse nachvollziehbar machen.

Grundlagen und Funktionsweisen von Messsystemen

Definition und Kernkomponenten der Messtechnik

In der Messtechnik beschreibt ein Messsystem die geordnete Einheit aus Sensorik, Signalaufbereitung, Schnittstelle und Auswerteeinheit. Ein Messgerät oder ein Messmittel erfasst die physikalische Größe, ein Wandler erzeugt ein elektrisches Signal, und eine Recheneinheit bereitet den Messwert für Anzeige, Regelung oder Speicherung auf.

  • Sensorik: Kontaktbehaftete und berührungslos arbeitende Wandler für Temperatur, Druck, Weg, Strom und chemische Größen.
  • Signalpfad: Verstärkung, Filter, digitale Abtastung und Synchronisation zur Fehlerreduktion und für eine klare Messdatenübertragung.
  • Auswertung: Software für Visualisierung, Grenzwertüberwachung und Export in Prozess- oder Qualitätsdatenbanken.
  • Referenzierung: Kalibrierung und Justierung mit rückführbaren Normalen zur Bestimmung der Fehlergrenze.

Optische Sensoren dienen der Kantenerkennung in Fertigungszellen, taktile Taster unterstützen Koordinatenmessmaschinen. Ein lineares Wegmesssystem erfasst Längen für Bewegungssteuerung in Werkzeugmaschinen mit hoher Positioniergenauigkeit.

Typen und Anwendungsbereiche

In der Fertigung sichern inkrementale Maßstäbe die Bewegungssteuerung von Achsen, während Kameras die Kantenerkennung an der Messmaschine übernehmen. Eine Beizlinie in Heiligenhaus überwacht Länge, Temperatur und Durchsatz, und querempfindliche Störungen durch Dampf werden durch Abschirmung und Softwarefilter kompensiert.

In der Energieversorgung erfassen Smart Meter am Zählerplatz den Energieverbrauch in kWh, und Erzeugungsprofile aus der Erzeugungsanlage werden synchron erfasst. Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpe, Elektroauto und Nachtspeicherheizung werden als Stromverbraucher oder Stromerzeuger eingebunden, und das Display zeigt Zählernummer, Zeitpunkt, Schwankungen und Stromangebot für Mieterwechsel transparent an.

Präzision und Fehleranalyse

Messabweichung entsteht durch systematische Ursachen wie Nullpunktdrift und durch zufällige Streuung. Querempfindlichkeit gegenüber Luftunruhe oder Luftfeuchtigkeit beeinflusst Messfehler, Indexfehler und die aufbereitete Messgröße. Saubere Abschirmung und stabile Temperaturführung begrenzen die Störbeiträge.

Fehlerrechnung mit Fehlerfortpflanzung quantifiziert Unsicherheiten entlang des Signalpfads. Regelmäßige Kalibrierung und Justierung halten die Fehlergrenze stabil. Dokumentierte Prüfintervalle schaffen Nachvollziehbarkeit über die Lebensdauer eines Messmittels im Einklang mit Audit-Anforderungen.

Quantitative Merkmale und Leistungsindikatoren

Messgenauigkeit und Toleranzen

Optische Längenmessung in Messmaschinen erreicht nach ISO 230-2 typische Positioniergenauigkeiten von ±1 µm bis ±5 µm über mehrere Meter. MID-konforme Haushaltszähler (2014/32/EU) begrenzen die zulässige Messabweichung für den abrechnungsrelevanten Messwert auf ±2 %, was Abrechnung und Ablesung planbar macht.

Datenübertragung und Verarbeitung

Vernetzte Sensorik erzeugt hohe Datenmengen. Bei Mehrkanal-Abtastung fallen leicht mehrere Gigabyte pro Tag an. In Echtzeitsystemen liegen Latenzen oft unter 50 Millisekunden, damit Interaktion und Visualisierung ohne wahrnehmbaren Versatz bleiben. Verschlüsselung nach BSI-Standard schützt die Datensicherheit während der Übertragung über Mobilfunknetz oder Ethernet.

Fallbeispiel Windpark: Lidar misst Windgeschwindigkeit, eine Steuerbox bündelt Sensorkanäle, und die Messdatenübertragung läuft per LTE in die Leitwarte. Lastmanagement nutzt Prognosen für Netzauslastung und Erzeugungsleistung, und offene Protokolle wie OPC UA vereinfachen die Anbindung an Leitstellen-Software.

Einfluss auf OEE und TCO

Messsysteme ermöglichen OEE-Steigerungen von 5–15 %, da Verschleiß und Auffälligkeiten früh erkannt werden. Über zehn Jahre kann die Total Cost of Ownership durch längere Kalibrierintervalle, robuste Komponenten und geringeren Reparaturaufwand um bis zu 20 % sinken.

Auswahlkriterien für effiziente Messsysteme

Kompatibilität und Interoperabilität

Offene Schnittstellen, etwa OPC UA oder Modbus, sichern die Interoperabilität über Systemgrenzen hinweg. Stabile Anbindung, verfügbare Software-Treiber und zuverlässiger Support reduzieren den Bedarf an Sonderlösungen und Spezial-Programmierung. Die Integration bleibt dadurch im Einklang mit vorhandener IT- und Prozesslandschaft.

  • Recht & Normen: MID, ISO 230-2, EN 837-1, BSI-Profile, branchenspezifische Richtlinien.
  • Umgebung: Schutzprofil nach EN 60529, Sicherheitsniveau, Temperatur- und Feuchtebereich.
  • Lifecycle: Gewährleistung, Ersatzteilverfügbarkeit, Kalibrierkonzept, dokumentierte Justierung.
  • Integration: IT-Sicherheit, Rollenmodell, Benutzer-Interaktion, Audit-Logs und Export.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Einsatzszenarien

Das Messstellenbetriebsgesetz regelt Einbauverpflichtung, Umbauzeitpunkt und Einbauwunsch intelligenter Messsysteme im Zählerplatz von Gebäuden und Erzeugungsanlagen. Es adressiert Anzeigeanforderungen am Display, Zählernummer und Transparenz für Mieterwechsel, damit Energieversorgung und Abrechnung rechtssicher ablaufen.

Betriebliche Aspekte und Wartung

Eine geeignete IP-Schutzart definiert das Schutzprofil gegen Staub, Feuchte und Strahlwasser, wodurch das Sicherheitsniveau gehalten wird. Definierte Servicefenster, klare Gewährleistung und belastbarer Support sichern Verfügbarkeit über Jahre, auch bei rauer Umgebung oder schwankender Last.

Ein strukturiertes Kalibrier- und Justierkonzept sowie periodische Fehlerrechnung stabilisieren die Datenqualität. Planbare Reparatur und Ersatzteile verhindern Stillstände, während Dokumentation die Rückführung der Messkette auf Normale belegt.

Zukunftsperspektiven und Herstellerlandschaft

Innovationen und Entwicklungstrends

Analytik mit KI markiert Anomalien im Stromangebot, korreliert Profile von Stromverbrauchern und Stromerzeugern und optimiert Netzauslastung. Steuerboxen und Gateways bündeln die Messdatenübertragung, während hohe Abtastraten neue Regelstrategien für Erzeugungsleistung ermöglichen.

Für Quartiere koppeln Gateways Wärmepumpenflotten, Nachtspeicherheizungen und Ladepunkte an Prognosesysteme. Hohe Datensicherheit und rollenbasierte Zugriffe schützen personenbezogene Profile, ohne die Interaktion in Betriebs- und Leitstellen-Software zu behindern.

Führende Anbieter im Bereich Messsysteme

Relevante Hersteller sind Siemens AG, Rohde & Schwarz, Keysight Technologies, National Instruments, Endress+Hauser, SICK AG, LEICA Geosystems, Hexagon Manufacturing Intelligence, Mitutoyo Corporation, Wika SE, Balluff GmbH, Kistler Instrumente AG, IFM Electronic GmbH sowie Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG.

Vergleich spezifischer Messsystem-Typen

Gegenüberstellung: Optisches Längenmesssystem und Smart Meter
MerkmalOptisches SystemSmart Meter
MessgrößeLänge, PositionkWh, Lastprofile
Typ. Fehlergrenze±1 µm bis ±5 µm±2% (MID-konform)
Daten-SchnittstelleSeriell, EthernetGSM/LTE, PLC
Primäre AnwendungMessmaschine, BewegungssteuerungZählerplatz, Gebäude
WartungKalibrierung, ReinigungFirmware-Updates
Relevante NormISO 230-2MID 2014/32/EU

Ein industrielles Druckmesssystem arbeitet gemäß EN 837-1 mit 4–20 mA oder Feldbus, erreicht ±0,05 % bis ±0,5 % vom Endwert und dient der Prozessüberwachung. Dieser Produkttyp ergänzt Fertigung und Energieversorgung, wenn Druckregelung für Sicherheit, Durchfluss oder Dichtheit entscheidend ist.

Praxisbezug und Einordnung

In Pilotprojekten senkten Betriebe Mehrkosten durch vorausschauende Wartung, während die klare Abgrenzung von Ursache und Wirkung im Datenstrom Indexfehler reduzierte. Eine saubere Anbindung an Leitsysteme ersparte Sonderlösungen, hielt die Interoperabilität stabil und erleichterte Audits.

Auf Anwenderseite bleiben Einbauwunsch, Gewährleistung und klare Dokumente für den Umbauzeitpunkt zentrale Punkte. Transparente Vorgaben zur Messdatenübertragung, definierte Rollen und ein konsistentes Schutzprofil steigern die Akzeptanz bei Betrieb und Audit.

Weitere Anbieter, Produkte und Services rund um Messsysteme

FAQ zu Messsysteme

Wie können präzise Messsysteme effizient in bestehende Industrieanlagen integriert werden?

Die Integration setzt eine genaue Analyse der Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle voraus. Für ältere Bussysteme oder analoge Signale sind häufig Konverter erforderlich. Moderne Messsysteme nutzen offene Standards wie OPC UA oder MQTT zur nahtlosen Einbindung in SCADA- oder ERP-Systeme. Eine schrittweise Einführung mit Pilotprojekten reduziert Betriebsunterbrechungen und ermöglicht die kontinuierliche Optimierung der Datenflüsse.

Welche langfristigen wirtschaftlichen Vorteile bieten moderne Messsysteme Unternehmen?

Moderne Messsysteme senken Betriebskosten durch optimierte Prozesse, geringeren Ausschuss und vorausschauende Wartung, die Ausfälle vermeidet. Sie verbessern die Ressourcennutzung durch präzise Erfassung etwa des Energieverbrauchs einzelner Anlagenbereiche. Dadurch steigen Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit, während sich Investitionen durch Produktivitätssteigerungen von bis zu 15 Prozent schneller amortisieren.

Welche Bedeutung haben Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen für die Weiterentwicklung von Messsystemen?

KI und maschinelles Lernen verändern Messsysteme grundlegend, indem sie Muster in großen Datenmengen erkennen und Abweichungen frühzeitig identifizieren. Sie optimieren die Kalibrierung, bereiten Messdaten automatisch auf und ermöglichen adaptive Messstrategien in Echtzeit. Das steigert die Messgenauigkeit, reduziert Wartungsaufwand und erlaubt eine automatisierte Analyse komplexer Prozesszusammenhänge.

Warum ist Datensicherheit bei vernetzten Messsystemen entscheidend?

Vernetzte Messsysteme verarbeiten häufig sensible Produktions- und Infrastrukturdaten. Fehlende Sicherheitsmaßnahmen können zu Datenverlust, Manipulation oder zum Ausfall ganzer Steuerungssysteme führen. Erforderlich sind Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, starke Authentifizierung und rollenbasierte Zugriffskontrollen nach Standards wie IEC 62443. Regelmäßige Sicherheitsaudits gewährleisten die Datenintegrität über den gesamten Lebenszyklus.

Welche Kriterien sind bei der Auswahl eines Messgeräts für anspruchsvolle Umgebungen entscheidend?

Wesentliche Auswahlkriterien sind die Widerstandsfähigkeit des Messgeräts gegenüber extremen Temperaturen, Feuchtigkeit, Staub und Vibrationen. Eine geeignete IP-Schutzart, etwa IP67 für Wasser- und Staubschutz, sowie chemische Beständigkeit des Materials sind zentral. Zusätzlich müssen elektromagnetische Verträglichkeit und die Einhaltung von Explosionsschutzrichtlinien wie ATEX gewährleistet sein, um Sicherheit und Zuverlässigkeit zu sichern.

Welche zentralen Herausforderungen bestehen bei der Kalibrierung hochpräziser Messsysteme?

Die Hauptanforderung ist die Verwendung rückführbarer Messnormale mit höherer Genauigkeit als das zu kalibrierende System. Umweltfaktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Vibrationen können Messwerte erheblich beeinflussen und erfordern kontrollierte Laborbedingungen. Zudem sind qualifiziertes Personal und standardisierte Verfahren nach ISO-Richtlinien notwendig, um die Einhaltung festgelegter Fehlergrenzen sicherzustellen.

Welche Vorteile bringt die Digitalisierung der Messtechnik für kleine und mittlere Unternehmen?

Durch die Digitalisierung ihrer Messtechnik steigern KMU die Effizienz und erreichen Automatisierungsgrade, die bislang Großunternehmen vorbehalten waren. Automatisierte Datenerfassung und -analyse ermöglichen eine schnellere Fehlererkennung und präzisere Prozessoptimierung. Cloudbasierte Lösungen und standardisierte Schnittstellen reduzieren Investitionskosten und Einstiegshürden, während eine verbesserte Datenqualität fundiertere Entscheidungen unterstützt.

Weiterführende Informationen zu Messsysteme

  • Messtechnik Wiki

    Die Wikipedia-Seite erläutert Messtechnik als Wissenschaft vom Messen: Geräte, Messmethoden (Ausschlag, Nullabgleich, direkt/indirekt), Sensorik und elektrische Grundlagen, Kalibrierung/Justierung, Messabweichungen, typische Messgrößen/-geräte sowie Anwendungen in Automatisierung; Normbezug: DIN 1319.

  • Messgerät Wikipedia

    Der Wikipedia-Artikel zu Messgeräten erläutert Definition und Funktionen, vielfältige Gerätetypen für nichtelektrische und elektrische Größen, Kalibrierung/Justierung, Messunsicherheit und Normen (u. a. DIN 1319, MID) sowie industrielle, medizinische und rechtliche Aspekte.