Liste Hersteller Tischfräse
Bürgermeister-Ebert-Straße 40, 36124 Eichenzell
Deutschland
Veröffentlichungen der Hersteller zu Tischfräse
Weitere Hersteller Tischfräse
- KNUTH Werkzeugmaschinen GmbH
- RUWI GmbH
Mehr über Tischfräse
Eine Tischfräse ist eine stationäre Fräsmaschine für präzise Profil-, Nut- und Verbindungsbearbeitung von Holz. Sie arbeitet mit rotierenden Werkzeugen auf einer vertikalen Spindel mit fein einstellbarer Höhe und Neigung. Maschinenkörper aus Grauguss, ein plan geschliffener Arbeitstisch und spielfreie Führungen sichern Maßhaltigkeit und ruhigen Lauf in der professionellen Schreinerei.
Konstruktiver Aufbau und Arbeitsprinzip
Der Drehstrommotor liegt bei professionellen Modellen meist zwischen 3 kW und 7,5 kW. Die Spindel mit 30 mm oder 40 mm Durchmesser nach ISO 702-1 nimmt Fräswerkzeuge verschiedener Bohrungen auf. Drehzahlen von 1.500 bis 10.000 U/min sind stufenlos regelbar, damit Umfangsgeschwindigkeit und Vorschub zu Holzart und Werkzeugdurchmesser passen.
Standard ist Rechtslauf, viele Maschinen bieten zudem Linkslauf für spezielle Werkzeuge. Reduzierring-Sätze erlauben wechselnde Bohrungen auf derselben Spindel. Ein Absaugstutzen von 100 bis 160 mm unterstützt die Absaugung am Werkzeug und am Fräsanschlag. Dadurch sinkt die Staubbelastung, die Sicht auf das Werkstück bleibt frei.
Schwere Tische aus Grauguss dämpfen Schwingungen besser als Leichtbauvarianten. Der Fokus liegt auf exakter Werkstückführung über den Tisch und definierter Abstützung am Anschlag. Schnittkräfte werden über großflächige Auflagen in den Maschinenkörper geleitet, nicht in eine Werkbank.
Tisch, Führung und Ergonomie
Typische Tischabmessungen reichen von 1000 × 750 mm bis 1200 × 900 mm. Eine großzügige Tischgröße erhöht die Auflage langer Werkstücke und stabilisiert den Vorschub am Fräsanschlag. Optionale Tischverlängerungen stützen schmale Profile und breite Platten über den gesamten Bearbeitungsweg.
Die Arbeitshöhe liegt meist bei 850 bis 900 mm für stehende Bedienung. Arbeitshöhe und Tischhöhe der Auflagen werden skalen- oder digital geführt eingestellt. Präzise Verstellungen gelingen über ein fein übersetztes Handrad mit spielfreier Führung.
Für lange Rahmenteile stehen Auflageverlängerungen und Schiebetische zur Verfügung. Eine Tischverlängerung erleichtert Kantenführungen, eine exakt geführte Fensterauflage erhöht die Maßkonstanz bei Rahmenprofilen. Die Entfernung zwischen Bedienpult und Anschlag sollte den Arbeitsbereich frei halten.
Sicherheit und Werkzeugverwaltung
Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und DIN EN 848-3 definieren Schutzmaßnahmen. Ein abdeckender Frässchutz begrenzt den Eingriff auf den Materialdurchlass, ein Not-Aus schaltet allpolig ab. Eine Spindelblockierung fixiert die Spindel beim Rüsten. Vorschubapparate führen das Werkstück mit konstantem Druck und verringern Rückschläge.
Die Tischöffnung liegt nahe am Werkzeug und wird über Abdeckringe oder den Tischöffnung-Schieber angepasst. Abdeckschieber schließen Spalte bei kleinen Werkzeugen, die Auflagefläche bleibt erhalten. Das verbessert die Führung schmaler Leisten und senkt die Verletzungsgefahr.
Für kurze Rüstzeiten sind Schnellwechsel-Dorne und definierte Spannfolgen wichtig. Digitale Anzeigen für Spindelhöhe und -neigung reduzieren Messfehler, Wiederholgenauigkeiten von ±0,05 mm sind üblich. In der Serienfertigung senkt ein reproduzierbarer Werkzeugwechsel den Ausschuss und stabilisiert Maßtoleranzen.
Fallbeispiel: Eine kleine Schreinerei rüstete auf Schnellspann-Dorne und digitale Anzeige um. Die Rüstzeit zwischen Profil und Nut sank je Los um 7 Minuten, die Maßstreuung bei Rahmenprofilen von ±0,15 mm auf ±0,05 mm. Der Einsatzplan ließ sich enger takten.
Auswahlkriterien für den Betrieb
Für den Unternehmer zählen Motorleistung, Aggregat-Flexibilität und Präzision. Ein kräftiges Aggregat ab 5,5 kW hält die Drehzahl auch bei großen Werkzeugdurchmessern stabil. Variable Drehzahlen sollten fein regelbar sein, damit Schnittbilder an harte und weiche Holzarten angepasst werden können.
Eine schwenkbare Spindel erweitert Gehrungs- und Fasearbeiten ohne Umspannen. Spielfreie Führungen des Spindelschlittens und klare Anschlagreferenzen sind für Passungen an Zapfen, Nuten und Kehlungen maßgeblich. CNC-unterstützte Achsen für Höhe, Neigung und Anschlag liefern reproduzierbare Werte bei wiederkehrenden Aufträgen.
Fallbeispiel: Ein Betrieb wechselte von 3 kW auf 7,5 kW und führte Schwenkspindel sowie digitale Achsen ein. Bei massiver Eiche mit 180 mm Werkzeugdurchmesser gingen Nacharbeit und Brandspuren deutlich zurück, der Vorschub blieb konstant. Die Arbeitslast verteilte sich planbar auf Vorfertigung und Montage.
Ergonomie, Mobilität und Service
Gute Sichtlinien, kurze Greifwege und eine ruhige Standfläche verbessern die Arbeitsbedingungen. Beleuchtete Skalen und klare Bedienelemente am Pult reduzieren Fehlbedienungen. In engen Werkstätten kann hohe Mobilität über Rollrahmen mit Feststellern sinnvoll sein, sofern der Untergrund eben und tragfähig ist.
Wartungsfreundliche Zugänge zu Riemen, Lagern und Elektrik sparen Stillstand. Für Verschleißteile sollten Lieferzeiten kurz und Ersatzlisten transparent sein. Wichtig ist der erreichbare Kundendienst des Herstellers oder des beauftragten Schenker, insbesondere bei sicherheitsrelevanten Komponenten.
Technische Daten: kompakt und professionell im Vergleich
| Merkmal | Kompakte Ausführung | Professionelle Ausführung |
|---|---|---|
| Motorleistung | 1,5–3 kW | 5,5–11 kW |
| Spindeldurchmesser | 30 mm | 30/40/50 mm |
| Drehzahlbereich | 3.000–8.000 U/min (gestuft) | 1.500–10.000 U/min (stufenlos) |
| Tischabmessungen | ≈ 700 × 600 mm | ≈ 1.200 × 900 mm |
| Einstellgenauigkeit | ±0,1 mm mechanisch | ±0,02 mm CNC |
| Absaugstutzen | 100 mm | 120–160 mm |
Digitalisierung und Ausblick
Aktuelle Modelle nutzen CNC-Achsen, Rezeptverwaltung und Maschinenvernetzung. Über Schnittstellen zu MES-Systemen lassen sich Auftragsdaten an Spindelhöhe, Neigungswinkel und Anschlagposition binden. Das reduziert manuelle Eingaben und hält Setup-Werte zwischen Arbeitsplätzen konsistent.
Sensorbestückte Werkzeuge melden Laufzeit und Schnittkantenstatus. Aus der Werkzeug-ID werden Drehzahl und Vorschub automatisch geladen, passend zu Werkzeugdurchmesser und Material. Die Benutzeroberfläche setzt auf klare Symbole und geführte Rüstabläufe, damit auch wechselndes Personal reproduzierbare Ergebnisse erzielt.
Normgerechtes Rüsten: zentrale Fachbegriffe
Beim Rüsten gilt: Werkzeuge müssen form- und kraftschlüssig sitzen. Der Reduzierring darf die Auflageflächen nicht einschnüren, die Spannmutter wird mit vorgeschriebenem Drehmoment angezogen. Der Fräsanschlag wird parallel zur Vorschubrichtung eingestellt. Bei Profilfräsungen empfiehlt sich ein Vorschubapparat mit rutschfesten Rollen und definierter Anpresskraft.
Für Zapfenverbindungen sind Anschlagschablonen und Mitnehmerschlitten üblich. Eine präzise Tischhöhe relativ zur Werkzeugschneide ist für wiederkehrende Rahmenteile wichtiger als absolute Maße, solange die Referenzflächen konsequent genutzt werden. Beim Richtungswechsel ist der Rechtslauf zu prüfen, damit die Schneide korrekt angreift.
Hersteller und Produktlinien
- Martin: Hochpräzise Maschinen mit schwenkbarer Spindel und digitaler Achsführung.
- Felder/Hammer: Varianten von kompakt bis industriell, Zubehör für Anschläge und Vorschub.
- SCM: Breites Portfolio mit Fokus auf vernetzte Steuerungen.
- Altendorf: Lösungen mit starker Tischführung und solider Bauweise.
- Robland: Kombimaschinen und eigenständige Modelle für kleine Betriebe.
- Holzmann/Scheppach/Bernardo/Paoloni: Programme für Einstieg und Ausbau bestehender Anlagen.
Begriffe wie Werkzeugdurchmesser, Tischhöhe, Tischöffnung, Rechtslauf und Reduzierring sind in den Bedienungsanleitungen der Hersteller präzise definiert. Eine kurze Einweisung in die jeweilige Steuerung ist sinnvoll, da Funktionsumfang und Bezeichnungen je Baureihe variieren.
FAQ zu Tischfräse
Welche typischen Fehler treten bei der Arbeit mit einer Tischfräse auf und wie lassen sie sich vermeiden?
Zu hohe oder zu geringe Vorschubgeschwindigkeit führt zu Brandspuren, stumpfe Werkzeuge erhöhen den Kraftaufwand und verschlechtern das Fräsbild. Unzureichende Werkstückfixierung mindert die Präzision und erhöht das Unfallrisiko. Eine korrekte Einstellung von Drehzahl und Vorschub, regelmäßig geschärfte Fräswerkzeuge und sichere Spannvorrichtungen verhindern diese Probleme. Ergänzend senken Sicherheitsschulungen das Risiko von Bedienfehlern.
Wie wählt man passende Fräswerkzeuge für eine Holzfräse?
Die Werkzeugwahl richtet sich nach Holzart, Profil und Bearbeitungszweck. Hartmetallfräser eignen sich für harte Hölzer und hohe Standzeiten, Hochleistungsschnellstahl für weichere Materialien und komplexe Profile. Entscheidend sind Durchmesser, Bohrung und Schneidenzahl für präzise und sichere Schnittergebnisse. Für spezielle Anwendungen wie Nuten oder Falzen stehen angepasste Werkzeuggeometrien zur Verfügung.
Wie beeinflusst die Spindeldrehzahl die Qualität des Fräsergebnisses?
Die Spindeldrehzahl bestimmt die Umfangsgeschwindigkeit der Schneide und damit die Schnittqualität. Zu hohe Drehzahlen führen bei weichen Hölzern zu Brandspuren und bei harten Hölzern zu erhöhtem Werkzeugverschleiß. Zu niedrige Drehzahlen verursachen Ausrisse und unsaubere Schnittflächen. Die optimale Drehzahl hängt von Holzart, Werkzeugdurchmesser und gewünschter Schnittqualität ab; kleinere Werkzeuge erfordern meist höhere Drehzahlen.
Welche Wartungsmaßnahmen verlängern die Lebensdauer einer stationären Fräsmaschine?
Regelmäßige Wartung erhält Präzision und Funktion der Fräsmaschine. Dazu gehören die tägliche Reinigung von Tisch und Führungen sowie das Schmieren beweglicher Teile wie Spindellager und Höhenverstellung. Zudem sollten Riemenspannung, Schalter und Kabel regelmäßig geprüft werden. Eine jährliche Kalibrierung der digitalen Anzeigen und des Fräsanschlags durch Fachpersonal sichert dauerhaft die Maßhaltigkeit der Bearbeitung.
Wann rechnet sich eine professionelle Tischfräse für kleine Betriebe?
Eine professionelle Tischfräse lohnt sich, wenn regelmäßig präzise Profil-, Nut- oder Verbindungsarbeiten ausgeführt werden. Sie bietet höhere Genauigkeit, Stabilität und Leistung als handgeführte oder kompakte Maschinen. Die Investition kann sich durch effizientere Abläufe, geringeren Ausschuss und die Möglichkeit anspruchsvollerer Aufträge amortisieren. Eine Kosten-Nutzen-Analyse unter Berücksichtigung von Auftragsvolumen und Präzisionsanforderungen ist empfehlenswert.
Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz künftig den Einsatz von Tischfräsen?
Künstliche Intelligenz wird den Einsatz von Tischfräsen effizienter und prozesssicherer gestalten. Durch die Analyse von Maschinendaten ermöglicht sie vorausschauende Wartung und erkennt drohende Ausfälle frühzeitig. Zudem kann KI optimale Parameter für Drehzahl, Vorschub und Werkzeugwahl automatisch an Material und gewünschtes Ergebnis anpassen. Dadurch steigen Effizienz und Produktqualität, während der Materialverbrauch sinkt.
Welche Vorteile bieten CNC-gesteuerte Achsen bei der präzisen Bearbeitung mit Fräsmaschinen?
CNC-gesteuerte Achsen ermöglichen eine präzise und wiederholgenaue Positionierung von Spindelhöhe, Neigung und Anschlag. Dadurch entfallen manuelle Messfehler, und die Rüstzeiten verkürzen sich deutlich, insbesondere bei komplexen oder wiederkehrenden Bearbeitungen. Digitale Speicherung und Abruf von Bearbeitungsparametern sichern eine konstante Serienqualität und erleichtern die Bearbeitung unregelmäßiger Geometrien oder anspruchsvoller Formteile.
Hintergrund: Tischfräse
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Tischfräse Wikipedia
Die Tischfräsmaschine (Spindelformfräse) erzeugt Profile, Nuten und Falze: rotierende Spindel ragt aus der Tischöffnung, Führung am Anschlag, Spannaufnahme über Fräsdorn. Vorschub per Hand/Vorschubapparat, Schutz- und Druckeinrichtungen; Variante mit schwenkbarer Spindel.