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Einschraub Heizkörper Hersteller

Einschraub-Heizkörper sind elektrische Widerstandsheizelemente mit Schraubgewinde zur direkten Montage in Druckbehältern, Tanks oder Rohrleitungen. Sie übertragen Wärme aus einem NiCr-Leiter im rohrförmigen Mantel über verdichtetes Magnesiumoxid an Flüssigkeiten, Gase oder pastöse Medien. Mehrere Heizstäbe münden in einen Anschlusskopf. Übliche Werkstoffe sind Edelstahl, Incoloy oder Titan. Anwendungen liegen in Wasser- und Ölbeheizung, chemischen Prozessen und der Luftvorwärmung.

Mehr über Einschraub Heizkörper

Einschraub-Heizkörper sind elektrische Widerstandsheizelemente, die über ein Schraubgewinde direkt in Druckbehälter, Tanks oder Rohrleitungen montiert werden und dort Flüssigkeiten, Gase oder pastöse Medien erwärmen. Die Wärme entsteht im Leiter und wird in das Medium übertragen. Im Sprachgebrauch werden die rohrförmigen Heizkörper oft als Tauchheizer oder Schraubheizer bezeichnet, da sie im Medium liegen und über normierte Gewinde eingeschraubt werden.

Aufbau und elektrisches Wirkprinzip

Der Kern eines Einschraub-Heizkörpers besteht aus einem rohrförmigen Mantel, einem elektrischen Leiter aus Nickel-Chrom (NiCr) und einer dicht verdichteten Füllung aus Magnesiumoxid (MgO). Diese Pulverisolierung trennt den Leiter elektrisch vom Mantel und leitet Wärme sehr gut an die Rohrwand weiter. Mehrere Heizstäbe werden an einem Anschlusskopf mit Gewinde gebündelt. Er übernimmt die mechanische Befestigung und die Stromzuführung.

Die Wärme entsteht nach dem Jouleschen Gesetz proportional zum Quadrat des Stroms im Widerstandsdraht. Von dort gelangt sie durch die MgO-Isolation an die Manteloberfläche und weiter in das Medium. In bewegten Flüssigkeiten dominiert Konvektion. Bei dichtem Kontakt, etwa in viskosen Pasten, trägt zusätzlich Wärmeleitung. Die direkte Energieabgabe im Medium reduziert Wärmeverluste gegenüber externen Wärmetauschern.

Wärmeübertragung im Medium

In wässrigen Medien sind Betriebstemperaturen bis etwa 150 °C üblich. Gasförmige Medien sind je nach Werkstoff und Bauform bis rund 800 °C zugelassen. Die erreichbare Temperatur hängt von Strömung, Einbautiefe, Mantelmaterial und der zulässigen Oberflächenbelastung ab. Bei pastösen Medien begrenzen Anbackungen und die Wärmeleitfähigkeit des Produkts die Leistungsdichte und erfordern längere Eintauchtiefen oder reduzierte Last.

Technische Kenndaten und Materialien

Leistungsklassen reichen von kompakten 0,5 kW für Kleinanlagen bis zu 20 kW in Standardbauformen. Industrielle Sonderlösungen erreichen deutlich über 100 kW. Die Auswahl umfasst ein- bis dreiphasige Ausführungen, schaltbare Heizkreise und an die Netzspannung angepasste Widerstandswerte. Anschlussköpfe bestehen typischerweise aus Messing, Edelstahl oder Stahl und sind für unterschiedliche Schutzarten ausgelegt.

Als Mantelwerkstoffe kommen Edelstahl 1.4301 (V2A) und 1.4404 (V4A) gemäß Deutsches Institut für Normung (DIN) EN 10088 zum Einsatz. Für hochchloridhaltige, aggressive oder stark temperaturbelastete Medien werden Incoloy-Legierungen oder Titan genutzt. Die Gewindeanschlüsse folgen DIN EN ISO 228-1 für zylindrische Gewinde wie G 1", G 1 ½" und G 2" sowie DIN ISO 261 für metrische Gewinde wie M48×2. Das sichert die Austauschbarkeit über Hersteller hinweg.

Gewinde und Anschlussraum

Das Schraubteil dichtet üblicherweise über Flachdichtungen oder Konusdichtungen unmittelbar am Behälterstutzen ab. Der Platz im Anschlussraum für Klemmleisten, Regler oder Sensorik ist durch die Baugröße des Kopfes definiert. Kabelführung, Mindestbiegeradien und die geforderte Schutzart International Protection (IP) sollten bereits bei der Auswahl berücksichtigt werden. Für Servicezwecke ist eine gut zugängliche Lage des Kopfes gegenüber dem Medium sinnvoll.

Anwendungsfelder und Praxisbeispiele

  • Wassererwärmung: Warmwasserspeicher, Pufferbehälter und Prozesswasser in Spül- oder Reinigungssystemen.
  • Öl- und Schmierstoffbeheizung: Hydraulikaggregate, Getriebeölbehälter und Vorwärmung von Schweröl.
  • Chemische Prozesse: Tanks, Reaktoren und Vorlagebehälter mit mediengerechter Werkstoffauswahl.
  • Maschinenbau: Formen- und Werkzeugtemperierung sowie Temperierkreise in Prüfständen.
  • Klima- und Lüftungstechnik: Kanalheizer zur Vorerwärmung von Luftströmen.

Beispiel 1: Eine Brauerei heizt einen 2.000-Liter-Heißwassertank mit einem 12-kW-Einschraub-Heizkörper aus 1.4404 bei einer Oberflächenbelastung von 6 W/cm², geregelt über einen Eintauchthermostat und einen Sicherheitsbegrenzer. Die moderate Leistungsdichte verhindert Kalkkrusten und reduziert Reinigungsintervalle.

Beispiel 2: In einem Hydraulikaggregat temperiert ein 3-kW-Schraubheizer Schweröl bei 80 °C. Die Auslegung mit 2 W/cm² und Incoloy-Mantel vermeidet Verkokung, ein eingebauter Pt100-Sensor ermöglicht die exakte Ansteuerung über die Anlagensteuerung.

Auslegung: Oberflächenbelastung und Medienverträglichkeit

Die spezifische Oberflächenbelastung in W/cm² ist das zentrale Kriterium zur Begrenzung der Manteltemperatur. Richtwerte aus Verein Deutscher Ingenieure (VDI) 3464: für Wasser 5–10 W/cm², für Öle 1–3 W/cm², für Luft 0,5–2 W/cm². Überschreitungen führen zu vorzeitiger Alterung, Anbackungen oder lokaler Überhitzung. Strömungsgeschwindigkeit, Eintauchtiefe und die Viskosität des Mediums beeinflussen die zulässige Last erheblich.

Die Medienverträglichkeit wird über Werkstoff, Dichtung und die chemische Zusammensetzung des Mediums definiert. Chloridgehalte, pH-Werte und Feststoffanteile bestimmen die Korrosionsneigung. Edelstahl 1.4404 bietet erhöhten Pitting-Schutz in chloridhaltigem Wasser, während Titan für stark korrosive Lösungen vorgesehen ist. Für Lebensdauer und Hygiene sind glatte Manteloberflächen und eine reinigungsfreundliche Einbaulage vorteilhaft.

Prüfpunkte bei der Dimensionierung

  • Medium: Wärmeleitfähigkeit, Viskosität, chemische Belastung und zulässige Mantelmaterialien.
  • Leistungspfad: Erforderliche kW, zulässige W/cm², Strömung am Heizer und Eintauchtiefe.
  • Überwachung: Temperaturfühler, Regler, unabhängiger Begrenzer und Sensorposition im Medium.
  • Umgebung: Schutzart, Anschlussraum, Umgebungstemperatur und Einbauorientierung.
  • Anschluss: Gewindenorm, Dichtungssystem (z. B. Polytetrafluorethylen (PTFE), Fluorkautschuk (FKM)) und Kabelführung.

Regelung, Sicherheit und Zonenanforderungen

Für die Temperaturführung werden mechanische oder elektronische Regler eingesetzt. Häufig befindet sich ein Tauchthermostat im Schutzrohr nahe den Heizstäben. Unabhängige Temperaturbegrenzer trennen das Heizelement bei Störungen. Sensorik mit Widerstandsthermometer wie Pt100 oder Thermoelement wird direkt in den Anschlusskopf integriert und an die Steuerung angebunden.

Die Schutzart nach DIN EN 60529, zum Beispiel IP65, schützt den Anschlusskopf gegen Staub und Strahlwasser. In explosionsgefährdeten Bereichen sind Ausführungen nach ATEX (Atmosphères Explosibles) mit druckfester Kapselung und geeigneten Kabeleinführungen erforderlich. Die Kennzeichnung deckt sowohl das Heizelement als auch den Anschlusskasten ab. Für die Dokumentation werden Konformitätserklärungen, Typenschilder und Prüfprotokolle geführt.

Markt und Herstellerlandschaft

Bekannte Anbieter sind unter anderem Watlow, Elstein-Werk, Backer, Horst GmbH, WSP GmbH, Friedr. Freek GmbH, Längle Elektroheizelemente GmbH, Zanker GmbH, Thermtec GmbH, Sefram GmbH und Ritter GmbH. Sie liefern Standardgrößen mit gängigen Gewinden und entwickeln kundenspezifische Varianten mit angepasster Leistungsdichte, speziellen Werkstoffen oder integrierter Regel- und Sicherheitstechnik gemäß relevanten Normen.

Vergleich typischer Spezifikationen

Typische Auslegungswerte für Standardanwendungen
MerkmalWasser/ÖlLuft/Gase
Material MantelEdelstahl 1.4301Edelstahl 1.4301
Oberflächenbelastung5–10 W/cm² (Wasser), 1–3 W/cm² (Öl)0,5–2 W/cm²
Max. Betriebstemperaturbis 150 °Cbis 800 °C
GewindeanschlussG 1 ½" bis G 2"G 1" bis G 2"
Schutzart AnschlusskopfIP65IP54 bis IP65
Leistungsbereich1–10 kW1–20 kW

Für erhöhte Korrosionsbeständigkeit werden Edelstahl 1.4404, Incoloy oder Titan gewählt. In Flüssigkeiten liegen die zulässigen Dauertemperaturen typischerweise bis etwa 250 °C, sofern das Medium und die Dichtungen ausgelegt sind. Die Entscheidung für höherlegierte Werkstoffe erfolgt anhand der Medienanalyse und der Vorgaben aus DIN EN 10088.

Planung, Montage und Betrieb

Bei der Montage ist die Einbaulage so zu wählen, dass die Heizstäbe vollständig vom Medium bedeckt sind. Trockenlauf führt unmittelbar zu Überhitzung. Dichtstellen müssen zum Flansch oder Gewinde passen und chemisch beständig sein. Einbau in Strömungsrichtung reduziert Temperaturspitzen. Verwirbelungen um die Stäbe verbessern den Wärmeübergang und erlauben niedrigere Manteltemperaturen bei gleicher Leistung.

Für den Betrieb sind regelmäßige Sichtprüfungen, das Entfernen von Belägen und die Prüfung von Schutzorganen einzuplanen. Kalk kann durch Wasseraufbereitung oder niedrigere Leistungsdichten begrenzt werden. Ölverkokung vermeidet man mit konservativen W/cm² und ausreichender Umwälzung. Dokumentierte Inbetriebnahme- und Wiederholungsprüfungen sichern die Einhaltung von Vorgaben aus VDI 3464 und den Herstellerunterlagen.

FAQ zu Einschraub Heizkörper

Wie lassen sich Korrosion und Ablagerungen an Einschraub-Heizkörpern vermeiden?

Korrosion und Ablagerungen werden durch geeignete Materialwahl und angepasste Heizflächenbelastung reduziert. Für chloridhaltige Medien eignen sich Edelstahl 1.4404 oder 1.4571, bei extremen Bedingungen Incoloy. Eine geringe Heizflächenbelastung verhindert lokale Überhitzung und daraus resultierende Karbonisierung oder Verkrustung. Regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität sowie chemische Additive erhöhen den Schutz. Eine fachgerechte Reinigung alle ein bis zwei Jahre entfernt vorhandene Ablagerungen zuverlässig.

Wie lässt sich der Energieverbrauch industrieller Heizstäbe effizient senken?

Eine präzise Temperaturregelung und integrierte Systemsteuerung optimieren den Energieeinsatz industrieller Heizstäbe. Eine effektive Isolation von Behältern und Rohrleitungen verringert Wärmeverluste um bis zu 20 Prozent. PID-Regler mit adaptiver Parametrierung ermöglichen eine genaue Temperaturführung und vermeiden Überhitzung. Strategisch platzierte Temperatursensoren aktivieren den Heizstab nur bei Bedarf. Intelligente Zeitsteuerungen oder Kaskadenschaltungen mehrerer Heizstäbe gleichen Lastspitzen aus und erhöhen die Gesamteffizienz.

Woran lassen sich Verschleiß oder Defekte bei einem Elektroheizkörper erkennen?

Verschleiß oder Defekte zeigen sich durch nachlassende Heizleistung oder erhöhten Energieverbrauch bei gleicher Nutzung. Sichtbare Hinweise sind Verfärbungen am Heizrohr, Risse im Mantel oder Ablagerungen. Sinkt der Isolationswiderstand im kalten Zustand unter 1 Megaohm, deutet dies auf Feuchtigkeit oder beschädigte Isolation hin. Kurzschlüsse oder das wiederholte Auslösen des Sicherheitstemperaturbegrenzers erfordern einen Austausch. Eine regelmäßige Messung des Heizwiderstands kann frühzeitig interne Schäden erkennen lassen.

Welche technologischen Trends erhöhen künftig die Effizienz von Einschraub-Heizkörpern?

Künftige Effizienzsteigerungen resultieren vor allem aus intelligenter Steuerung, neuartigen Materialien und verbesserter Systemintegration. Sensoren mit Datenanalysefunktionen ermöglichen vorausschauende Wartung und optimieren den Betrieb in Echtzeit. Nanomaterialien könnten die Wärmeübertragung verbessern und die Materialbelastung verringern. Durch die Einbindung in Energiemanagementsysteme lässt sich der Energieeinsatz bedarfsgerecht steuern, häufig in Kombination mit erneuerbaren Energien. So sinkt der CO2-Ausstoß insbesondere in industriellen Anwendungen.

Welche Faktoren bestimmen die Lebensdauer eines Einschraub-Heizkörpers?

Die Lebensdauer eines Einschraub-Heizkörpers hängt von Materialqualität, Heizflächenbelastung und Prozessführung ab. Eine zu hohe Belastung verursacht Materialermüdung und Überhitzung, besonders bei empfindlichen Medien wie Ölen. Häufige Temperaturwechsel beanspruchen Heizleiter und Mantel zusätzlich. Auch die chemische Zusammensetzung und Korrosivität des Mediums beeinflussen die Haltbarkeit des Mantelrohrs. Regelmäßige Wartung und das Vermeiden von Ablagerungen verlängern die Betriebszeit deutlich.

Wie lässt sich der passende Heizstab für viskose Flüssigkeiten bestimmen?

Für viskose Flüssigkeiten sind Heizstäbe mit sehr niedriger Heizflächenbelastung und optimierter Strömungsführung erforderlich. Eine Belastung von 0,5 bis 1,5 W/cm² verhindert lokale Überhitzung und Karbonisierung. Modelle mit großer Heizfläche oder geringer Leistung pro Flächeneinheit sind vorteilhaft. Der Heizstab sollte so positioniert werden, dass eine gleichmäßige Umströmung erfolgt, etwa in Fließrichtung des Mediums. Werkstoffe wie Edelstahl 1.4571 gewährleisten zudem chemische Beständigkeit gegenüber viskosen Medien.

Welche Montagefehler mindern die Leistung von Heizpatronen?

Typische Montagefehler sind unzureichende Abdichtung, falsche Positionierung und fehlerhafte elektrische Kontaktierung. Undichte Gewindeverbindungen können das Eindringen von Medium in den Anschlusskopf begünstigen und zu Kurzschlüssen oder Isolationsschäden führen. Eine zu geringe Eintauchtiefe verursacht lokale Überhitzung und vorzeitigen Ausfall des Heizelements. Schlechte Klemmverbindungen erhöhen den Übergangswiderstand, was Wärmeverluste, höheren Stromverbrauch und Brandgefahr zur Folge hat. Für eine präzise Temperaturregelung sind die korrekte Ausrichtung und ein fester Sitz des Thermostats entscheidend.

Hintergrund: Einschraub Heizkörper

  • Rohrheizkörper Wikipedia

    Rohrheizkörper sind metallische, mit Magnesiumoxid isolierte Rohrheizelemente mit eingebettetem Widerstandsdraht. Sie erwärmen vor allem Flüssigkeiten und Gase, seltener Luft, und bieten gegenüber Blankdraht mechanischen Schutz; Rohrenden dienen der Befestigung im Gerät.

  • Sicherheitstemperaturbegrenzer Wikipedia

    Ein Sicherheitstemperaturbegrenzer (STB) unterbricht die Wärmeerzeugung beim Überschreiten des Temperaturgrenzwerts, verhindert Überhitzung und Schäden. Er ergänzt Regler/STW, verlangt nach Störungsbeseitigung meist manuellen Reset und ist in Heiz-/Kesselanlagen verbreitet.