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Delta-Roboter Hersteller

Delta-Roboter sind Parallelkinematik-Roboter mit an der Basis montierten Antrieben und leichten Stabstrukturen. Geringe bewegte Massen reduzieren Trägheit und ermöglichen hohe Beschleunigungen, kurze Taktzeiten und hohe Wiederholgenauigkeit. Mehrere über Parallelogramme geführte Arme bewegen einen Endeffektor mit nahezu konstanter Orientierung in einem zylindrisch bis halbkugelförmigen Arbeitsraum. Typische Anwendungen sind Pick-and-Place, Bestückung, Montage und Inspektion. Hygienetaugliche Edelstahlvarianten dienen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

Liste Hersteller Delta-Roboter

Raiffeisenstrasse 2, 78166 Donaueschingen
Deutschland

Weitere Hersteller Delta-Roboter

Mehr über Delta-Roboter

Delta-Roboter sind Parallelroboter mit an der stationären Basis montierten Antrieben, sodass die bewegten Massen klein bleiben. Diese Architektur reduziert die Trägheit, ermöglicht hohe Dynamik und präzise Bewegungen. Als Industrieroboter übernehmen sie schnelle Pick-and-Place-Aufgaben, Bestückung, Montagearbeit und Inspektion in der Industrieautomation.

Konstruktives Prinzip und Funktionsweise

Drei oder mehr Roboterarme koppeln über Kugelgelenke an eine Basisplattform und bewegen einen Endeffektor. Parallelogramm-Gelenkzüge halten die Werkzeugausrichtung konstant. Leichte Stäbe sowie Motoren und Drehantrieb an der Basis reduzieren Kehrmomente und halten die Verkabelung schlank.

Spezielle Stabkinematik und Vorteile

Zentrales Merkmal ist die Stabkinematik mit Parallelogramm-Führungen. Sie stabilisiert die Orientierung, verteilt Lasten über mehrere kinematische Ketten und entlastet Gelenke. Das ermöglicht hohe Beschleunigungen und kurze Taktzeiten bei hoher Präzision.

Arbeitsraum und typische Aufgaben

Der nutzbare Arbeitsraum ist zylindrisch bis halbkugelförmig, definiert durch Arbeitsraumdurchmesser und vertikale Reichweite. Typische Applikationen sind schnelle Sortierung, Kommissionierung, Bestückung kleiner Bauteile sowie Montagearbeit mit formschlüssigen Greifern und Montagehaltern.

Leistungsmerkmale und technische Spezifikationen

Aktuelle Systeme erreichen 10–12 m/s, Beschleunigungen über 100 m/s² und Wiederholgenauigkeiten bis ±0,01 mm nach ISO 9283. Die Nutzlast reicht vom Subgramm-Bereich bis über 20 kg. Modelle aus Edelstahl mit hoher Schutzart (z. B. IP67, IP69K) unterstützen automatisierte Reinigung in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

Geschwindigkeit, Präzision und Wiederholgenauigkeit

Die Kopplung mehrerer Arme verhindert Richtungsfehler und ermöglicht kurze Bahnzeiten. Wiederholgenaue Trajektorien erleichtern die Inspektion feiner Strukturen und die Bestückung dichter Leiterplatten-Layouts. Serienmessungen nach ISO 9283 belegen Bahnkonstanz im gesamten Volumen, auch bei kurvenreichen Verläufen.

Nutzlast und Hygienekonzepte

Für empfindliche Produkte gibt es Edelstahl-Varianten mit abgedichteten Gelenken und glatten Oberflächen. Die Hygiene-Auslegung umfasst FDA-konforme Schmierstoffe, spritzwassersichere Abdeckungen und validierbare Reinigungsprozeduren. Je nach Schutzart sind Hochdruckreinigung, Desinfektion und Reinraumbetrieb möglich.

Vergleich verbreiteter Robotertypen im Handling
EigenschaftDeltaGelenkarm / SCARA
GeschwindigkeitSehr hoch (bis 12 m/s)Hoch bis mittel
PräzisionSehr hochHoch
NutzlastGering bis mittelBreites Spektrum
ArbeitsraumZylindrisch/halbkugelFlexibel bzw. planarnah
KostenMittel bis hochMittel bis hoch/gering
HygieneEdelstahl-OptionenSpezialausführungen

Anwendungsbereiche und Branchenrelevanz

In der Lebensmittelindustrie unterstützen Systeme die Lebensmittelverarbeitung, die Sortierung von Portionen und das Verpacken. Eine Fallstudie beschreibt die Inspektion von Buchstabenmarkierungen auf Blisterfolien in der Pharmaindustrie, wobei Beleuchtung und Kamera über die Werkzeugaufnahme vibrationsarm mitgeführt werden.

Die Elektronikfertigung nutzt die Wiederholgenauigkeit für die Bestückung von Leiterplatte-Baugruppen und das Handling empfindlicher Elektronik. In der Elektronikindustrie verbessern visiongeführte Roboterarm-Systeme die Verarbeitung von Steckverbindern, während ESD-gerechte Greifer Beschädigungen vermeiden.

In der Automobilindustrie beschleunigen Delta-Roboter die Zuführung kleiner Komponenten und unterstützen Montagearbeit an Clip- und Dichtteilen. Projekte in der Raumfahrtindustrie fokussieren auf partikelfreies Greifen optischer Baugruppen mit dokumentierter Rückverfolgbarkeit.

Für die Laborautomatisierung automatisieren Edelstahl-Varianten Pipettier- und Probenlogistik. Ein Pilotbetrieb auf der Jungferninsel validierte Reinigbarkeit und Korrosionsschutz unter salzhaltiger Luft. E-Commerce-Zellen kombinieren Vision-gestützte Kommissionierung in der Produktionslinie mit einem virtuellen Warenkorb.

Auswahlkriterien und Integration

Die Auslegung startet mit Robotertyp und Applikation: Arbeitsraumgeometrie, Arbeitsraumdurchmesser, Nutzlast, Werkzeugmasse und Präzisionsanforderung. Raumportal- oder Gelenkarm-Alternativen dienen als Benchmark bei größerer Reichweite. Für Delta-Roboter ist die Basisplattform stabil zu montieren, inklusive Montagehalter und justierbarer Endeffektor-Aufnahme.

  • Arbeitsraum: Durchmesser, Höhe und Hindernisfreiheit, inklusive Sensor- und Kamera-Felder
  • Greifer/Werkzeug: Material, Wechselzeit, Medienführung, ESD-Tauglichkeit
  • Nutzlast: Bauteil, Werkzeug, Kabel und Sicherheitsreserven
  • Präzisionsanforderung: Toleranzbudget aus Bauteil, Greifer und Bahnplanung
  • Schutzart: IP, Reinigungschemie, Reinraumklasse

Parameter für die Systemintegration

Die Robotersteuerung bindet per Feldbus an SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) und MES (Manufacturing Execution System). Ein Gateway integriert Vision, Waagen und Traceability. Initiator-Signale steuern das Förderband, ein digitaler Ausgang triggert Kameras. Saubere Verkabelung und EMV-Konzepte sichern stabile Taktzeiten bei hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Software, Programmierung und Support

Teach-in, Makros und CAD-basierte Offline-Programmierung reduzieren Inbetriebnahmezeiten. Hersteller liefern Support, Schulungen und Updates. Handbücher und Daten auf der Industrieseite dokumentieren Funktionen, Zyklenzeiten und Wartungsintervalle. In der Pharmaindustrie erleichtern Audit-Trails die Validierung, Versionskontrollen sichern reproduzierbare Prozesse.

Markt und Herstellerlandschaft

ABB, FANUC, Yaskawa, Stäubli, Omron, Festo, Epson, KUKA, Denso, Mitsubishi Electric, IAI, Rexroth und Codian Robotics decken von Mikromontage bis Schwerlast-Handling ab. Serien unterscheiden sich in Reichweite, Antriebsleistung und Greiferschnittstellen. Maschinenbauer wählen nach Taktzeit, Bauteilportfolio und nötiger Elektronik- oder Lebensmittel-Compliance.

Vergleichsprojekte zeigen: Parallelroboter sind bei kurzen Distanzen und hoher Taktrate vorteilhaft, ein Gelenkarm bietet Flexibilität über größere Distanzen. Ein Raumportal erfüllt lineare Großvolumen-Aufgaben. Für Elektronik, Lebensmittel und Pharma bleiben Edelstahl-Optionen mit validierbarer Reinigung zentral.

Durch Kugelgelenk-Ketten, Parallelogramm-Führungen und eine präzise Robotersteuerung behauptet sich dieser Robotertyp als hochdynamischer Baustein moderner Produktionssysteme.

FAQ zu Delta-Roboter

Wie steigern Delta-Roboter die Wirtschaftlichkeit in der Produktion?

Durch hohe Geschwindigkeit und Präzision verkürzen Delta-Roboter Taktzeiten und steigern den Durchsatz. Das ermöglicht in der Regel einen Return on Investment innerhalb von 12 bis 24 Monaten. Die genaue Handhabung reduziert Ausschuss und Materialverschwendung, was die Betriebskosten nachhaltig senkt.

Welche zentralen Herausforderungen ergeben sich bei der Integration von Parallelrobotern?

Die Integration von Parallelrobotern erfordert eine präzise Abstimmung der gesamten Zellenperipherie auf den jeweiligen Robotertyp. Wesentliche Herausforderungen sind die exakte Positionierung der Werkstücke und eine durchgängige Materialbereitstellung. Zudem ist eine vollständige Sicherheitsintegration nach Maschinensicherheitsrichtlinie erforderlich, um einen stabilen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Wie steigert Künstliche Intelligenz die Leistungsfähigkeit von Pick-and-Place-Robotern?

KI ermöglicht eine adaptive Bahnplanung und verbessert die Objekterkennung auch bei wechselnden Produkteigenschaften oder schwierigen Lichtverhältnissen. Durch maschinelles Lernen lassen sich Greifstrategien optimieren, was die Fehlerrate reduziert. Dadurch erhöhen sich Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Effizienz im Betrieb.

Wie hoch ist der durchschnittliche Wartungsaufwand von Hochgeschwindigkeitsrobotern?

Hochgeschwindigkeitsroboter benötigen aufgrund ihrer hohen Dynamik eine regelmäßige präventive Wartung von Gelenken und Antrieben. Schmierstoffwechsel und Prüfungen von Verschleißteilen erfolgen typischerweise alle 2.000 bis 5.000 Betriebsstunden. Sensorbasierte Zustandsüberwachung ermöglicht die frühzeitige Erkennung potenzieller Ausfälle und reduziert ungeplante Stillstandszeiten.

Können Delta-Roboter variantenreiche Produkte präzise handhaben?

Ja. Durch Vision-Systeme und adaptive Greifer können Delta-Roboter Produkte mit unterschiedlichen Formen und Positionen zuverlässig erkennen und greifen. Kameras erfassen Objektlage und Geometrie, während flexible Greifer wie Vakuum- oder formvariable Backengreifer die Anpassung an verschiedene Artikel ermöglichen. Eine CAD-basierte Programmierung erleichtert schnelle Produktwechsel.

Welche Bedeutung hat Energieeffizienz bei der Auswahl von Delta-Robotern

Energieeffizienz ist ein zentrales Kriterium bei der Auswahl von Delta-Robotern, da sie Produktionskosten und den ökologischen Fußabdruck senkt. Moderne Modelle verwenden effiziente Servomotoren und nutzen Bremsenergierückgewinnung, was den Stromverbrauch reduziert und die Betriebskosten langfristig verringert.

Existieren Delta-Roboter, die für die direkte Zusammenarbeit mit Menschen ausgelegt sind?

Kollaborative Delta-Roboter befinden sich noch in der Entwicklungsphase. Forschungsschwerpunkte liegen auf leichteren Bauweisen, integrierter Sensorik zur Kollisionserkennung und angepassten Geschwindigkeitsprofilen, um sichere Interaktionen im gemeinsamen Arbeitsraum zu ermöglichen.

Hintergrund: Delta-Roboter

  • Delta-roboter Wikipedia

    Delta-Roboter sind leichte Parallelroboter mit Parallelogramm-Stabkinematik und basismontierten Antrieben: geringe Trägheit, hohe Dynamik und Präzision. Typische Einsätze: schnelles Pick-and-Place, Bestückung, Montage, Verpackung/Inspektion in Lebensmittel-, Pharma- und Elektronikindustrie.

  • Industrieroboter Wiki

    Industrieroboter umfassen serielle und parallele Kinematiken; Delta‑Roboter besitzen drei gestellfeste Rotationsachsen mit Parallelogrammführung und eignen sich für hochdynamische, präzise Pick‑and‑Place‑, Bestückungs‑ und Montageaufgaben in der Industrieautomation.