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Feldbus Hersteller

Feldbus bezeichnet ein digitales Kommunikationssystem der Feldebene in Automationsanlagen. Es ersetzt die Parallelverdrahtung durch eine gemeinsame Busleitung und nutzt standardisierte Protokolle für den deterministischen Datenaustausch zwischen Steuerungen, Sensoren, Aktoren und Antrieben. Übliche Topologien sind Linie, Baum, Stern und Ring. Verbreitete Protokolle sind unter anderem PROFIBUS, PROFINET, EtherCAT, CAN und Modbus. Vorteile sind reduzierte Verkabelung, Diagnose und skalierbare Integration.

Liste Hersteller Feldbus

Im Schelmen 9 - 11, 72072 Tübingen
Deutschland

Friedrichstr. 1, 45128 Essen
Deutschland

Bruckwiesenstraße 17-19, 71384 Weinstadt
Deutschland

Am Glockenloch 2, 77866 Rheinau
Deutschland

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Feldbus Box

Veröffentlichungen der Hersteller zu Feldbus

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Mehr über Feldbus

Der Beitrag erklärt Grundlagen und Praxis der industriellen Kommunikation auf der Feldebene. Er ordnet Technologien, benennt Grenzen und zeigt, wie Planung, Inbetriebnahme und Diagnose gelingen – mit Hinweisen zu Arbeitsorganisation und Sicherheit.

Grundlagen und technische Funktionsweise

Ein Feldbus auf der Feldebene ersetzt die Parallelverdrahtung durch eine gemeinsame Busleitung. Ein einheitliches Protokoll regelt den Datenaustausch zwischen Steuerungen, Sensoren, Aktoren, Messfühlern und Antrieben. Das reduziert den Verkabelungsaufwand und schafft klare Schnittstellen zwischen Geräten und Software.

Kernkomponenten und Topologie

Ein Controller koordiniert viele Feldgeräte über ein Buskabel. Linien-, Baum-, Stern- und Ringstrukturen ermöglichen ein passendes Layout für Anlage und Gebäude. Die Wahl der Topologie beeinflusst Störungssicherheit, Latenz und Redundanz.

Vorteile zur Parallelverdrahtung

Weniger Verdrahtung senkt Material- und Montageaufwand. Herstellerangaben nennen bis zu 80 Prozent weniger Installationsaufwand gegenüber der Punkt-zu-Punkt-Verkabelung. Zentrale Diagnosefunktionen lokalisieren Fehler entlang des Signalwegs, einschließlich Steckverbindern und Leitungspaaren.

Protokolle und Einsatzgebiete

PROFIBUS DP (IEC 61158) arbeitet bis 12 Mbit/s, mit Entfernungen von 100 Metern je Segment bei hoher Geschwindigkeit oder längeren Leitungen bei geringerer Rate. Es wird in der Fertigungs- und Prozessautomation eingesetzt.

PROFINET (IEEE 802.3) nutzt Industrial Ethernet mit 100 Mbit/s bis 1 Gbit/s. RT und IRT unterstützen deterministische Zykluszeiten für Motion-Anwendungen und die Anbindung von Robotern.

EtherCAT verarbeitet Telegramme im Durchlauf. Das Verfahren ermöglicht kurze Zyklen und hohe Synchronität für dynamische Achsen. Master-Slave-Topologie und On-the-fly-Verarbeitung begrenzen Jitter im Mikrosekundenbereich.

CAN (ISO 11898-2) erreicht 1 Mbit/s über 40 Meter, 125 kbit/s über 500 Meter. Es stammt aus der Automobilindustrie und wird in Medizintechnik, Maschinenbau und Gebäudeautomation genutzt. CiA e.V. fungiert als Institution für Profile.

Modbus unterstützt RS‑232, RS‑485 und Ethernet (Modbus TCP/IP) und eignet sich für einfache Aufgaben, Anlagenmodernisierung und Installationsbus-Szenarien.

Vergleich wesentlicher Eigenschaften: PROFIBUS DP vs. PROFINET RT/IRT
Merkmal PROFIBUS DP PROFINET RT/IRT
Übertragungsgeschwindigkeit Bis 12 Mbit/s 100 Mbit/s bis 1 Gbit/s
Stationszahl Bis 126 je Segment Controllerabhängig, >250 typisch
Topologien Linie, Baum, Stern Linie, Baum, Stern, Ring
Kommunikationsmodell Master-Slave Provider-Consumer, Publisher-Subscriber
Schwerpunkt Fertigungs- und Prozessautomation Motion, Robotik, IT-Anbindung

Kriterien für die Systemwahl

Technik, Integration und Profile

Relevante Parameter sind Übertragungsgeschwindigkeit, Entfernung und Timing. Das Anwendungsprofil bestimmt benötigte Steuersignale und Messwerte. Passende Geräteprofile, die Übertragungsschicht und die verwendete Schnittstelle sichern die Einbindung ohne Medienbrüche.

Die Auswahl richtet sich nach Funktionsumfang, Schnittstellen und Software-Stacks der Steuerung. Einheitliche Konfiguration verringert Varianz im Projekt und erleichtert die Einbindung unterschiedlicher Automatisierungsgeräte.

  • Deterministik: Zykluszeit, Jitter und Synchronität müssen zum Motion-Konzept passen.
  • Diagnosepfad: Transparenz entlang des Signalwegs unterstützt schnelle Fehlersuche.
  • Störungssicherheit: Medien, Topologie und Redundanz reduzieren Risiken.
  • Compliance: Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Vorgaben der Unfallversicherung beeinflussen Auswahl und Dokumentation.

Kosten und Zukunftssicherheit

Weniger Verkabelung senkt den Installationsaufwand und den Ressourcenverbrauch. Robust ausgelegte Buskabel und Stecker minimieren Wartungsaufwand über Jahre und sichern die Ersatzteilverfügbarkeit.

Planer berücksichtigen Redundanz, skalierbare Controller-Leistung und Hersteller-Support. Protokollfamilie, Zertifizierungen und aktive Mitglied-Institutionen stärken die langfristige Perspektive.

Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung

Engineering und Startphase

Die Inbetriebnahme umfasst Busleitung, Schaltschrank-Verdrahtung, Terminierung und Spannungsversorgung. Ein sauber verlegtes Leitungspaar, definierte Versorgungsspannung und eine eindeutige Kennung jedes Teilnehmers sind Voraussetzung.

Engineering-Tools schreiben die Konfiguration in Controller und Steuergerät. Die Software hält Adressierung, Geräteprofile und Topologie konsistent, dadurch gelingt späterer Gerätetausch schnell.

Diagnosepfade und Service

Systeme überwachen den Signalweg, erkennen Bitfehler und Grenzwerte. Bei Busstörung oder Störfall liefern Analysewerkzeuge Ereigniszeitleisten, was die Fehlersuche bis auf Steckverbinder- oder Leitungsabschnitte eingrenzt.

Standardisierte Meldungen unterstützen die Entkopplung von Anlagenteilbereichen. So bleibt der Querverkehr zwischen IT und OT kontrollierbar, und Servicefenster lassen sich planbar gestalten.

Fallbeispiele

Ein Brauereibetrieb migrierte von PROFIBUS auf PROFINET-IRT. Die Geschwindigkeit der Rezeptwechsel stieg, während die Leitungslängen unverändert blieben. Das Mapping von Steuersignal und Messwert erfolgte ohne Eingriff in das Steuerungsmodell.

In Saalbach automatisiert ein Beschneiungsnetz Pumpen und Ventile via CANopen. Die Entfernung zwischen Stationen variiert stark, weshalb Segmentierung und Repeater definiert wurden. Messfühlerdaten fließen in ein übergeordnetes Leitsystem.

Eine Linie in der Medizintechnik verband Prüfzellen per EtherCAT. Harte Synchronität sicherte präzise Motion-Sequenzen, die Einbindung von Sicherheitsmodulen folgte dem gewählten Anwendungsprofil.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Konvergenz von IT und OT

Industrial Ethernet, OPC UA und TSN bringen deterministische Kommunikation über Standardnetze. Das fördert die Anbindung analytischer Systeme und begrenzt den Querverkehr durch Zeitfenster und Priorisierung.

Hybride Architekturen kombinieren etablierte Bussysteme und Ethernet-Backbones. Diese Entkopplung ermöglicht lokale Echtzeit und globale Datensammlung, ohne die Feldebene zu überlasten.

Drahtlos und Sensorik

Feldnahe Funkstrecken adressieren mobile Einheiten und schwer zugängliche Messpunkte. Für Installationsbus-Anwendungen in Gebäuden entstehen Profile, die geringe Datenmenge und lange Batterielebensdauer priorisieren.

In der Gebäudeautomation gewinnen kabellose Netze als Ergänzung zur Busleitung an Gewicht. Robuste Funkprotokolle und bessere Energieversorgung haben den Aufschwung der letzten Jahre ausgelöst.

Bekannte Hersteller und Ökosystem

Komponenten, Controller und Tools stammen u. a. von Siemens, Beckhoff Automation, Rockwell Automation (Allen‑Bradley), Schneider Electric, ABB, Bosch Rexroth, Eaton, Phoenix Contact, WAGO, B&R Industrial Automation, Endress+Hauser, ifm electronic, Pepperl+Fuchs.

Profinet & Profibus International und die CAN in Automation (CiA) bilden Institutionen für Spezifikation, Tests und Schulungen; Hersteller und Anwender sind dort als Mitglied organisiert.

Praxisleitfaden für Planung und Betrieb

  • Dokumentation: Vollständige Netzpläne mit Leitung, Buskabel, Dämpfungsbudgets, Abschlusswiderständen und Kennung.
  • Qualitätssicherung: Messungen von Pegel, Laufzeit und Störabstand vor Produktionsstart.
  • Betrieb: Zustandsbasierte Wartung, Logauswertung und definierte Serviceprozesse für Gerätetausch.
  • Kompetenz: Schulungen für Planer, Maschinenbauer und Anwender. Transferformate für Berufseinsteiger und Schüler festigen die Arbeitskultur beim Arbeitgeber.

Begriffe, Profile und Hinweise

Der Begriff Feldbustechnik umfasst Protokollfamilie, Übertragungsschicht und Geräteprofile. Schreibvarianten wie Feldbuss sowie seltene Tippfehler wie Orteile kommen vor und sollten in professionellen Unterlagen bereinigt werden.

Die Einheitlichkeit der Schnittstelle erleichtert die Einbindung neuer Automatisierungsgeräte in bestehende Bussysteme. Das reduziert Heterogenität und unterstützt die langfristige Feldbuslösung und Wartung.

Für die Arbeit vor Ort gelten Vorgaben zu Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz. Die Abstimmung mit der Unfallversicherung betrifft insbesondere elektrische Schutzmaßnahmen, Spannungsversorgung und Notfallabläufe.

FAQ zu Feldbus

Wie lassen sich Investitionen in Feldbussysteme langfristig absichern

Offene Standards und herstellerunabhängige Lösungen bilden die Basis für langfristige Investitionssicherheit. Modular aufgebaute Systeme ermöglichen eine schrittweise Modernisierung und Integration neuer Komponenten. Langfristiger Support durch Organisationen und Hersteller stellt Updates und Ersatzteile über Jahre hinweg sicher.

Welche Schulungen sind für industrielle Kommunikationsnetzwerke erforderlich

Techniker und Planer sollten Schulungen zu Netzwerkprotokollen wie PROFIBUS, PROFINET und EtherCAT absolvieren. Diese umfassen Installation, Konfiguration, Diagnose und Instandhaltung der Bussysteme. Ergänzend sind Sicherheitstrainings zur Abwehr von Cyberangriffen in kritischen Infrastrukturen notwendig.

Wie verändert 5G industrielle Bussysteme?

5G ermöglicht drahtlose Kommunikation mit hoher Bandbreite und extrem niedriger Latenz. Dadurch werden mobile Roboter, fahrerlose Transportsysteme und flexible Produktionszellen kabellos einsetzbar. Das System ergänzt bestehende Feldbuslösungen insbesondere dort, wo Verkabelung technisch oder wirtschaftlich schwierig ist.

Wie lässt sich die IT-Sicherheit von Feldbus-Systemen gezielt erhöhen?

Wesentliche Maßnahmen sind die Segmentierung des Netzwerks und konsequente Zugriffskontrollen für alle Geräte. Regelmäßige Sicherheitsaudits und Firmware-Updates schließen bekannte Schwachstellen. Firewalls und Intrusion-Detection-Systeme bieten zusätzlichen Schutz vor unautorisierten Zugriffen und Cyberangriffen.

Welche zentralen Herausforderungen treten bei der Migration zu modernen Automatisierungsnetzwerken auf?

Hauptprobleme entstehen durch die begrenzte Kompatibilität zwischen bestehenden und neuen Systemkomponenten. Um Produktionsausfälle zu vermeiden, müssen geplante Stillstände präzise abgestimmt werden. Zudem ist der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal für Planung und Umsetzung ein wesentlicher Risikofaktor.

Welche Bedeutung hat Time-Sensitive Networking für die industrielle Echtzeitkommunikation?

Time-Sensitive Networking ermöglicht deterministische Echtzeitübertragung über Standard-Ethernet durch präzise Zeitsteuerung des Datenverkehrs. Es ist zentral für die Synchronisation von Achsen und Robotern in Motion-Control-Anwendungen und unterstützt die Konvergenz von IT- und OT-Systemen, indem Büro- und Echtzeitdaten im selben Netzwerk übertragen werden.

Wann ist der Einsatz optischer Feldbussysteme gegenüber Kupferkabeln sinnvoll?

Optische Feldbussysteme sind vorteilhaft bei großen Übertragungsdistanzen und in Umgebungen mit starker elektromagnetischer Belastung. Sie bieten höhere Störsicherheit und größere Bandbreite, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern oder in industriellen Anlagen mit hohem Störpotenzial.

Hintergrund: Feldbus

  • Feldbus Wikipedia

    Feldbusse vernetzen Sensoren/Aktoren mit Steuerungen über ein gemeinsames Buskabel statt Parallelverdrahtung. Sie bieten geringeren Verdrahtungsaufwand, Diagnose, verschiedene Topologien, sind nach IEC 61158/61784 genormt; verbreitet: PROFIBUS/PROFINET, EtherCAT, CAN, Modbus; Sicherheitsprofile IEC 61784-3.

  • Profibus Wiki

    PROFIBUS ist ein Feldbusstandard für Fertigungs- und Prozessautomation: Varianten DP und PA, bis 12 Mbit/s (RS‑485/Glasfaser, MBP), Master‑Slave, umfangreiche Diagnose, Profile (PROFIdrive, PA Devices), Safety (Profisafe), genormt in IEC 61158; Weiterentwicklung zu PROFINET.

  • Profinet Wiki

    PROFINET ist der offene Industrial-Ethernet-Standard von Profibus & Profinet International für die Feldebene: RT/IRT/TSN-Echtzeit, CC-A bis CC-D, Feldbus-Integration, System/Medien-Redundanz, Profisafe. Engineering via GSDML; Profile wie PROFIdrive/PROFIenergy für Motion und Energiemanagement.

  • Ethercat Wiki

    EtherCAT ist ein IEC-standardisiertes Industrial-Ethernet-Feldbusprotokoll mit On-the-fly-Verarbeitung für sehr kurze Zyklen und Mikrosekunden-Synchronität; unterstützt flexible Topologien, umfangreiche Diagnose, Safety (FSoE), Profile wie CoE/SoE und einfache Integration.

  • Can-bus Wiki

    CAN (ISO 11898) ist ein serieller Feldbus für Multi‑Master‑Netze (CSMA/CR) mit Arbitrierung über Identifier; 1 Mbit/s bis 40 m, 125 kbit/s bis 500 m. Twisted‑Pair, 120‑Ohm‑Terminierung; Daten/Remote/Error‑Frames; Einsatz in Automotive, Industrie.